„Ihre Tochter muss ins Gefängnis“ – 68-Jährige erkennt Telefon-Trickbetrug gerade noch rechtzeitig
Unbekannte Trickbetrüger haben am Freitagnachmittag, 5. März, versucht, eine 68-jährige Frau aus Giesenkirchen um einen fünfstelligen Bargeldbetrag zu bringen, indem sie ihr am Telefon eine Notsituation ihrer Tochter vorgaukelten.
Gegen 11 Uhr vormittags erhielt die 68-Jährige einen Anruf mit unterdrückter Rufnummer auf ihrem Festnetztelefon. Die junge Frau am anderen Ende der Leitung erweckte durch geschickte Gesprächsführung den Eindruck, die Tochter der 68-Jährigen zu sein. Mit weinerlicher Stimme erzählte sie ihr, dass sie soeben bei einem Verkehrsunfall jemanden tödlich verletzt habe und deshalb womöglich sofort ins Gefängnis müsse. Dann wurde das Gespräch an einen Mann übergeben, der sich als Polizeibeamter ausgab. Er sagte der 68-Jährigen, dass schnellstmöglich eine Kaution in Höhe von mehreren Zehntausend Euro gezahlt werden müsse, damit ihre Tochter nicht ins Gefängnis müsse. Da die vermeintliche Tochter die geforderte Summe nicht allein aufbringen könne, liege es nun an ihrer Mutter, sich zu ihrer Bank zu begeben und so viel Geld wie möglich abzuheben.
In dem Glauben, ihre Tochter dringend unterstützen zu müssen, willigte die 68-jährige Frau ein. Das Gespräch wurde nun auf ihr Mobiltelefon verlagert. Sie tat wie geheißen und hob in mehreren Bankfilialen von Konten und Sparbüchern einen insgesamt fünfstelligen Bargeldbetrag ab. Währenddessen blieb der angebliche Polizist in der Leitung. Auf diese Weise konnte er ausschließen, dass die 68-Jährige in der Zwischenzeit mit jemand anderem - zum Beispiel ihrer tatsächlichen Tochter oder der echten Polizei - Kontakt aufnehmen konnte.
Als die Frau alles auf die Schnelle verfügbare Geld abgehoben hatte, erzählte der Betrüger ihr, dass die Gerichtskasse nun schon geschlossen sei. Dann machte er Vorschläge, wie man die Geldübergabe abwickeln könne. Dabei ging der 68-Jährigen auf, dass etwas nicht stimmte und sie beendete das Gespräch. Ihrem Ehemann, der zu Hause wartete, waren zwischenzeitlich ebenfalls Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Geschichte gekommen - er hatte schon die echte Polizei und auch die Tochter verständigt. Um den Tätern zuvorzukommen und die Geldübergabe zu verhindern, hatte die Polizei bereits nach der 68-Jährigen gesucht.
Gegen die unbekannten Täter hat die Polizei Mönchengladbach ein Strafverfahren eingeleitet. Sie warnt erneut vor dieser und anderen Varianten des sogenannten Enkeltricks: Seien Sie misstrauisch, wenn Sie am Telefon aufgefordert werden, Bargeld oder Wertsachen herauszugeben, auch wenn sich Ihr telefonisches Gegenüber als Familienmitglied oder Polizeibeamter vorstellt. Wenn Sie Zweifel haben, legen Sie auf. Wählen Sie die 110. (jn)
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Polizei Mönchengladbach
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Fax: 02161/29 10 229
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