210310-3-K Falsche Tochter und angeblicher LKA-Beamter erbeuten gesamten Schmuck einer Seniorin
Bei Bekanntgabe der polizeilichen Kriminalstatistik Anfang der Woche hat Kripo-Chef Klaus-Stephan Becker vor den zahlreichen Maschen von Telefonbetrügern gewarnt, die Kölner Bürgerinnen und Bürger um ihre gesamten Ersparnisse bringen. Und gleich am Folgetag (Dienstag, 9. März) erbeuteten Betrüger mit einer Kombination aus Enkeltrick und "Falsche Polizisten" nach siebenstündigem "Telefonterror" und 30 Anrufen den gesamten Schmuck einer 78-Jährigen.
Gegen 9 Uhr erhielt die 78-jährige Frau einen Anruf - angeblich von ihrer Tochter. Die Frau am Telefon schilderte eine finanzielle Notlage im Zusammenhang mit einem Grundstückskauf. Als die Seniorin misstrauisch wurde, beendete die vermeintliche Tochter das Gespräch. Wenig später rief ein angeblicher Beamter des LKA an, der das Misstrauen der 78-Jährigen bestätigte und vorgab, das Telefonat der Betrügerin mitgehört zu haben. Nun sei die Unterstützung der Seniorin erforderlich, um die Täterin zu fassen. Als die Angerufene auch dem angeblichen LKA-Beamten Misstrauen entgegenbrachte, folgte Teil Drei des Betrugs: Er gab vor, das Gespräch zu beenden und forderte die Seniorin auf, die "110" zu wählen. Die 78-Jährige tat wie geheißen - allerdings ohne das Telefonat ihrerseits durch Auflegen zu beenden. Als sie nun die "110" wählte, hatte sie wieder einen der Betrüger am Apparat.
Letztlich holte die Seniorin ihren gesamten Schmuck sowie Bargeld aus dem Bankschließfach und deponierte die Tasche mit den Wertsachen gemäß telefonischer Anweisung des falschen Polizisten hinter den Hinterreifen eines rechts neben ihrer Einfahrt geparkten "Lockfahrzeugs der Polizei". Nachdem sie wieder in ihrer Wohnung war, meldete sich der falsche LKA-Beamte, dankte ihr für ihre Mithilfe und schilderte, dass die Täterin gefasst worden sei. Ein Kollege sei auf dem Weg, um ihr den Schmuck wiederzubringen. Als über eine Stunde nichts passierte, wählte die 78-Jährige den Notruf der Polizei und wurde dort über den Betrug aufgeklärt.
Die Polizei Köln fordert nachdrücklich: Richtig Auflegen!
- Bei Misstrauen das Telefongespräch direkt beenden. Das ist nicht
unhöflich. - Auflegen unbedingt als physikalische Handlung vornehmen
(Festnetz: Hörer muss wieder im Telefonkorpus sein,
Mobiltelefon: Rote Taste zum Beenden des Gesprächs drücken, bis
Gesprächsdauer nicht mehr weiterläuft). Nur so wird garantiert,
dass die Leitung auch tatsächlich unterbrochen ist. (kw/de) Rückfragen von Medienvertretern bitte an:
Polizeipräsidium Köln
Pressestelle
Walter-Pauli-Ring 2-6
51103 Köln
Telefon: 0221/229 5555
e-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.de
https://koeln.polizei.nrw
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