Polizeiliche Kriminalstatistik 2020 des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord
10.03.2021, PP Oberbayern Nord
Polizeiliche Kriminalstatistik 2020 des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord
OBERBAYERN NORD Am 09.03.2021 präsentierten Polizeipräsident Günther Gietl und Polizeivizepräsident Roland Kerscher zusammen mit dem Leiter des Sachgebiets Verbrechensbekämpfung, Herrn Leitenden Kriminaldirektor Achim Schultheis, den eingeladenen Medienvertretern die Polizeiliche Kriminalstatistik des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord 2020. Im Anschluss präsentierte der Leiter der Polizeiinspektion Ingolstadt, Herr Leitender Polizeidirektor Peter Heigl, die Kriminalitätslage für den Zuständigkeitsbereich seiner Inspektion.
Zu Beginn des Pressegespräches ging die Amtsleitung auf die weltweit anhaltende Corona-Pandemielage ein, die nach wie vor für Gesellschaft und Behörden gleichermaßen eine besondere Herausforderung darstellt. Oberstes Ziel des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord war und ist es, unter strikter Einhaltung der notwendigen Hygienevorschriften, die polizeiliche Einsatzfähigkeit zu gewährleisten. Polizeipräsident Günther Gietl lobte in diesem Zusammenhang das besondere Engagement seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich im vergangenen Jahr äußerst flexibel der neuen Situation sowohl im Innen- als auch im Außenverhältnis anpassten. So wurden beispielsweise Arbeits- und Dienstzeiten auf starre Schichtmodelle umgestellt, Hygienekonzepte sowohl im Streifendienst als auch im Wachbetrieb umgesetzt und es wurde wo möglich von zu Hause aus gearbeitet. „Sie alle trugen damit wesentlich zum Erhalt des Dienstbetriebs und der Einsatzfähigkeit bei!“, so Günther Gietl.
Insgesamt ist das Gesamteinsatzgeschehen im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Mit über 181.000 im Einsatzleitsystem erfassten Einsätzen ist hier ein Rückgang um knapp vier Prozent festzustellen.
Der nicht zuletzt durch den Lockdown bedingte Rückgang des Verkehrsaufkommens spiegelte sich auch merklich im Unfallaufkommen der Verkehrsstatistik 2020 wider. So waren im vergangenen Jahr 19,1 Prozent weniger Verkehrsunfälle zu verzeichnen.
Eine zusätzliche Belastung für die Einsatzbeamten stellte die Überwachung der Infektionsschutzvorschriften dar. Im Jahr 2020 kamen hier 15.724 Fälle zur Anzeige. Über ein Drittel aller Delikte wurde im Bereich der Verstöße gegen die Ausgangssperre festgestellt, gefolgt von Fällen verbotener Menschenansammlungen und Verstößen gegen die Maskentragepflicht. Besonders wichtig war es dem Präsidenten, dass seine Einsatzkräfte beim Feststellen von Verstößen stets mit Fingerspitzengefühl vorgingen, wenn sie in der Bevölkerung Verstöße feststellten. „Wir sind uns bewusst, dass die Pandemiekrise für Polizeibeamte und Bürger gleichermaßen einen Ausnahmezustand darstellt, der nur gemeinsam bewältigt werden kann, so Gietl.“
Im Jahr 2020 wurden im Bereich des PP Oberbayern Nord 2.163 Fälle (2019: 2.179 Fälle) aus dem Phänomenbereich Häusliche Gewalt polizeilich bekannt. Somit ist festzustellen, dass die Fallzahlen aufgrund der Corona-Pandemie und der damit teilweise verbundenen Ausgangsbeschränkungen in der polizeilichen Erfassung nicht gestiegen sind.
Begleitend zum Pandemiegeschehen stieg das Phänomen des Subventionsbetruges signifikant von zwei Fällen im Jahr 2019 auf 120 Fälle im Jahr 2020 an. Der hierdurch entstandene Schaden beträgt rund 1,5 Millionen Euro. Die hier festgestellten Delikte bezogen sich fast ausschließlich auf die Inanspruchnahme nicht zustehender Corona-
Soforthilfen.
Pressebericht Kriminalitätslage 2020
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