Historisch hohe Aufklärungsquote bei gleichzeitig niedriger Kriminalitätsbelastung – Unterfranken erneut auf einem Spitzenplatz unter den bayerischen Regierungsbezirken
16.03.2021, PP Unterfranken
Historisch hohe Aufklärungsquote bei gleichzeitig niedriger Kriminalitätsbelastung - Unterfranken erneut auf einem Spitzenplatz unter den bayerischen Regierungsbezirken
UNTERFRANKEN. Eine außerordentlich positive Bilanz zieht das Polizeipräsidium Unterfranken in seiner Sicherheitsbilanz für das Jahr 2020. Die Aufklärungsquote ist mit über 72 Prozent auf ein historisches Hoch angestiegen. Unterfranken liegt mit dieser Aufklärungsquote ohne ausländerrechtliche Delikte erneut deutlich über dem landesweiten Durchschnitt von 66,4 Prozent. Somit konnte die unterfränkische Polizei drei von vier Fällen aufklären.
Die positive Entwicklung spiegelt sich zudem auch in der Anzahl der Straftaten wider. So blieb die Gesamtzahl der Straftaten in Unterfranken mit unter 50.000 Taten erneut unter der historischen Marke, die im letzten Jahr erstmalig unterschritten worden war. Zudem ging die um rein ausländerrechtlichen Delikte wie illegale Einreise oder illegaler Aufenthalt bereinigte Kriminalitätsbelastung im Jahr 2020 nochmals zurück. Unterfranken nimmt mit 3.750 Straftaten pro 100.000 Einwohnern somit wie in den Vorjahren einen Spitzenplatz unter den bayerischen Regierungsbezirken ein.
Die positive Entwicklung bestätigt sich insbesondere mit Blick auf die Städte Aschaffenburg, Schweinfurt und Würzburg, bei denen deutliche Rückgänge der Fallzahlen zwischen drei über acht Prozent zu verzeichnen waren. Auch in den ländlichen Gebieten wurden erfreuliche Ergebnisse erreicht. Im bayernweiten Vergleich liegt die Kriminalitätsbelastung der unterfränkischen Landkreise mit dem niedrigsten Wert von 2.268 für den Landkreis Würzburg und bis zu 3.825 für den Landkreis Kitzingen auch weiterhin auf einem sehr niedrigen Niveau.
Die das Jahr 2020 prägende Coronapandemie hatte auch in Unterfranken Auswirkungen auf die Kriminalität. So konnte bei den Wohnungseinbrüchen mit 327 Fällen ein historischer Tiefstand und damit eine weitere Reduzierung gegenüber den Vorjahren erreicht werden. Bei Betrugshandlungen im Internet sowie im Bereich des Subventionsbetrugs stiegen dagegen die Fallzahlen.
Mit der im Dezember gestarteten Präventionskampagne „Leg auf“ stellt sich das Polizeipräsidium Unterfranken den weiterhin hohen Fallzahlen im Bereich des Callcenterbetrugs entgegen. Insbesondere die Gruppe der Senioren wird über die Tricks der Telefonbetrüger aufgeklärt und vor dem Verlust ihrer Ersparnisse geschützt. Ziel der Kampagne ist es, dass die Angerufenen bei dem leisesten Verdacht eines Betruges das Telefon auflegen und sich bei der Polizei informieren. Im Bereich des Callcenterbetrugs kam es gegenüber dem Vorjahr zu einer erneuten Fallzahlensteigerung, die Schadensumme liegt im Jahr 2020 bei über einer Million Euro.
Ein weiterer Schwerpunkt bleibt die Bekämpfung der Rauschgiftkriminalität. Die Anzahl der Rauschgiftdelikte blieb mit 5.411 Taten auf dem hohen Niveau des Vorjahres. Eine erfreuliche Tendenz zeigt sich im Bereich der jugendlichen Rauschgift-Tatverdächtigen im Alter von 14 bis 18 Jahren. Hier sank die Anzahl der Verdächtigen um 62 auf 603 im Jahr 2020. Eine Altersgruppe, die die Drogenpräventionskampagne „Flashback“ des Polizeipräsidiums Unterfranken als Zielgruppe hat und mit der die Polizei über die Gefahren von Betäubungs- und Suchtmitteln aufklären möchte. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde das Präsenzprogramm durch ein Online-Parcours mit Videoclips ergänzt. Ziel ist es, die Jugendlichen auch weiterhin mit Informationen von Fachleuten zu sensibilisieren und auf die Gefahren von Drogen aufmerksam zu machen.
https://www.polizei.bayern.de/unterfranken/schuetzenvorbeugen/drogen/index.html/304699
„Dein Smartphone - Deine Entscheidung“. Das Polizeipräsidium Unterfranken beteiligt sich auch an der in der letzten Woche vorgestellten bayernweiten Präventionskampagne. Allein im Vergleich mit dem Jahr 2019 nahm die Straftat der Verbreitung pornografischer Schriften um 88 Prozent von 142 auf 288 Fälle zu. In vielen Fällen ist es das gedankenlose Verbreiten von Pornografie über beliebte Messenger Dienste, die zu einer strafrechtlichen Verfolgung führen. Ziel der Kampagne ist es, Schüler, Eltern sowie Lehrkräfte umfassend zu sensibilisieren und die hier besondere gefährdeten Kinder und Jugendlichen vor solchen Inhalten zu schützen.
Die unterfränkische Polizei beabsichtigt damit, den hohen Sicherheitsstandard aufrecht zu erhalten und auch weiterhin für eine hohe Aufklärungsquote und eine möglichst niedrige Kriminalitätsbelastung in Unterfranken zu sorgen. Ein wesentlicher Baustein in diesem Bestreben sind die aktuellen Präventionskampagnen in relevanten Kriminalitätsphänomenen. Das größte Anliegen der unterfränkischen Polizei ist und bleibt, dass alle Bürgerinnen und Bürger in unserer Region sicher leben und sich auch sicher fühlen können.