Trickbetrüge nur sehr knapp gescheitert
Gestern Nachmittag wurden in Stralsund mehrere ältere Menschen mittels des sogenannten Schockanrufes kontaktiert. In zwei Fällen scheiterten die Betrugsversuche nur sehr knapp.
Bei einem 77-jährigen Geschädigten klingelte am Nachmittag des 12.04.21 sein Festnetztelefon. Zunächst war nur eine weinende Frau zu hören, welche den Hörer dann jedoch weiter gab. Nun sprach eine angebliche Hauptkommissarin mit dem deutschen Senior und teilte ihm mit, dass eine Bekannte von ihm einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte und nun in Untersuchungshaft müsse. Er könne das abwenden, wenn er eine Kaution in Höhe von 35.000 EUR hinterlegen würde. Der Senior glaubte der Anruferin, hatte jedoch das Geld nicht zur Verfügung. Kurze Zeit später rief er im Polizeihauptrevier Stralsund an und erkundigte sich nach dem Verkehrsunfall, da er sich um die Tiere in der Wohnung seiner Bekannten kümmern wollte. Erst hier wurde er aufgeklärt, dass es sich um einen Betrug handelt.
In einem zweiten Fall kam es sogar zum persönlichen Kontakt mit einer Geldabholerin. Der 78-jährige Stralsunder wurde ebenfalls am Nachmittag angerufen. Eine angebliche Polizeihauptkommissarin erzählte dieselbe Geschichte mit Beteiligung der Enkelin des Geschädigten. Er sollte zunächst 78.000 EUR zahlen. In einem weiteren Anruf wurde "nach Absprache mit der Staatsanwaltschaft" die Kaution auf 15.000 EUR gesenkt und der Mann verabredete die Übergabe des Geldes mit der Polizistin. Am Nachmittag traf sich der 78-Jährige in der Langenstraße in Stralsund mit einer Frau, welche sich als Außendienstmitarbeiterin vorstellte und das Geld übernehmen wollte. Da der Senior jedoch nicht die volle Summe dabei hatte und die Frau sich nicht ausweisen konnte und ihm keine Quittung ausstellen wollte oder konnte, verabredeten man einen weiteren Termin zur Übergabe. In der Zwischenzeit meldete sich nochmals die Polizei am Telefon und mahnte eindringlich zur Verschwiegenheit. Glücklicherweise kam es vor dem zweiten Treffen zu einem Telefonat mit der echten Enkelin des deutschen Geschädigten.
Der 78-Jährige konnte nur eine sehr grobe Beschreibung der Geldabholerin abgeben. Er beschrieb eine Frau mit schulterlangen dunklen Haaren, welche sie offen trug. Sie habe mit einem südländischen Akzent gesprochen.
Darüber hinaus gingen weitere Anrufe von angeblichen Polizisten bei älteren Menschen ein, welche von tödlichen Verkehrsunfällen berichteten. Die Senioren fielen nicht darauf herein und informierten die echte Polizei.
Die Maschen der Betrüger sind vielfältig, die häufigsten haben wir hier zusammengefasst:
Nein! Ihr Enkel hatte keinen Unfall! Er muss nicht mit einer Kaution aus dem Gefängnis geholt werden!
Nein! Sie haben nicht im Lotto gewonnen! Niemand muss den Transport eines Gewinns bezahlen!
Nein! Ihr Enkel braucht keine Geld für ein Haus! Niemand muss den Notar sofort bezahlen!
Nein! Diebe haben keine Liste mit Ihrem Namen! Die Polizei wird auf keinen Fall Ihr Geld sicherstellen!
Rufen Sie in so einem Fall die echte Polizei an. Entweder Ihr örtliches Revier oder auch die 110! Scheuen Sie sich nicht davor - wir helfen Ihnen gerne!
Weitere Informationen und Hinweise gibt es unter www.polizei-beratung.de
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