Bundespolizeidirektion München: Migrant klettert während Fahrt auf Lkw-Dach / Gefährliche Schleusung auf der Inntalautobahn gestoppt – Bundespolizei ermittelt

Ein weiterer Medieninhalt Am Dienstag (11. Mai) ist ein Afghane auf das Dach eines fahrenden Lastkraftwagens geklettert, als dieser auf der A93 nahe Oberaudorf unterwegs war. Der Migrant stieg durch ein Loch in der Plane des Aufliegers, um auf die prekäre Lage von sich und seinen Begleitern aufmerksam zu machen. Kurz darauf entdeckten Beamte von Landes- und Bundespolizei auf der Ladefläche insgesamt sechs junge Männer. Fünf von ihnen sind noch minderjährig. Rosenheimer Ermittler gehen davon aus, dass kriminelle Schleuser diese gefährliche Fahrt in Rumänien organisiert hatten. Mehrere Autofahrer verständigten die Polizei, nachdem ihnen auf der Inntalautobahn eine Person auf dem fahrenden Lkw aufgefallen war. Ein junger Mann hatte sich auf das Dach des Aufliegers begeben und klopfte mehrfach gegen das Führerhaus. Der Sattelzug mit bulgarischen Kennzeichen konnte von der Polizei auf Höhe der Anschlussstelle Oberaudorf gestoppt werden. Als die Beamten die Ladefläche öffneten, stiegen sechs Personen herunter. Keiner von ihnen war in der Lage, sich mit den erforderlichen Einreisepapieren auszuweisen. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um afghanische Staatsangehörige im Alter von 16 bis 26 Jahren. Sie erklärten, dass Schleuser in Rumänien den Lkw-Auflieger für den Zustieg heimlich geöffnet und anschließend von außen wieder geschlossen hätten. Bei der Durchsuchung des Laderaums fanden die Bundespolizisten die zerrissenen rumänischen Asylkarten der sechs Afghanen. Die Bundespolizisten nahmen die Migranten in Gewahrsam und brachten sie in die Dienststelle der Bundespolizei nach Rosenheim. Dort wurden sie versorgt und mithilfe von Dolmetschern eingehend befragt. Die afghanischen Staatsangehörigen gaben an, dass die gesamte Schleusung von Afghanistan aus in mehreren Abschnitten erfolgt wäre. Die letzte mehrtägige Etappe mussten sie auf der Ladefläche verbringen. Ihre Route führte offenkundig von Rumänien aus über Österreich nach Deutschland. Während die fünf Minderjährigen der Obhut des Rosenheimer Jugendamtes anvertraut werden konnten, wurde ihr volljähriger Landsmann an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet. Der Lkw-Fahrer konnte nach Abschluss aller polizeilichen Maßnahmen seine Fahrt fortsetzen. Nach ersten Erkenntnissen wusste der 53-jährige nicht, dass sich Menschen auf seiner Ladefläche befunden hatten. Rückfragen bitte an: Yvonne Oppermann Bundespolizeiinspektion Rosenheim Burgfriedstraße 34 - 83024 Rosenheim Telefon: 08031 80 26 2201 E-Mail: bpoli.rosenheim.oea@polizei.bund.de Die Bundespolizeiinspektion Rosenheim liegt an der Schnittstelle zweier Hauptschleuserrouten, der Balkan- und der Brennerroute. Sie geht zwischen Chiemsee und Zugspitze besonders gegen die Schleusungskriminalität vor. Im etwa 200 Kilometer langen Abschnitt des deutsch-österreichischen Grenzgebiets wirkt sie zudem der ungeregelten, illegalen Migration entgegen. Ferner sorgt die Rosenheimer Bundespolizeiinspektion auf rund 370 Bahnkilometern und in etwa 70 Bahnhöfen und Haltepunkten für die Sicherheit von Bahnreisenden oder Bahnanlagen. Der bahn- und grenzpolizeiliche Verantwortungsbereich der rund 450 Inspektionsangehörigen erstreckt sich auf die Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen, Garmisch-Partenkirchen sowie auf die Stadt und den Landkreis Rosenheim. Weitere Informationen erhalten Sie über oben genannte Kontaktadresse, unter www.twitter.com/bpol_by oder www.bundespolizei.de.