210519-1. Vollstreckung mehrerer Durchsuchungsbeschlüsse nach Rückerstattungsbetrug

Zeit: 18.05.2021, 06:30 Uhr Orte: Hamburg-Neugraben-Fischbek; Torfstecherweg Hamburg-Bergedorf; Friedrich-Frank-Bogen Niedersachsen; Bad Zwischenahn und Oldenburg Bayern; Augsburg, München und Beratzhausen Rheinland-Pfalz; Haßloch Nordrhein-Westfalen; Lippstadt und Marl Sachsen; Leipzig Saarland; Saarbrücken Ermittler des Betrugsdezernats (LKA 1/Betrug) haben gestern Morgen mit Unterstützung von Beamten anderer Länderpolizeien und des BKA insgesamt 14 Durchsuchungsbeschlüsse an 12Objekten in Hamburg, Niedersachsen, Bayern, Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und im Saarland vollstreckt. Die Maßnahmen richteten sich gegen 12 Beschuldigte, die verdächtig sind, Onlinehändler betrogen zu haben. In mehrmonatigen Ermittlungen stellten die Beamten fest, dass sowohl ein 36-jähriger Deutscher als auch ein 24-jähriger Italiener unabhängig voneinander Rückerstattungsbetrügereien begingen und zusätzlich auch Dritten ihre Dienste als sogenannte "Refund-Dienstleister" im Internet anboten. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen haben mindestens 51 Personen von dem Angebot Gebrauch gemacht und jeweils einen der professionell agierenden Männer mit der deliktischen Rückabwicklung eines Kaufs beauftragt, den sie zuvor online getätigt hatten. Hierbei konnten diese unter Nennung falscher Daten und Umgehung interner Sicherheitsmechanismen die geschädigten Unternehmen zu einer Rückzahlung des entrichteten Kaufpreises veranlassen, ohne die erworbene Ware tatsächlich retourniert zu haben. Die Käufer blieben auf diesem Wege im Besitz der Ware und bekamen zusätzlich den Warenwert von dem betrogenen Unternehmen zurückerstattet. In den Fällen, in denen die beiden gewerbsmäßigen Täter von Dritten beauftragt worden waren, beanspruchten sie Provisionen in Relation zum jeweiligen Warenwert. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen werden dem 36-Jährigen mindestens 35 Fälle, dem 24-Jährigen mindestens 11 Fälle des Betrugs zur Last gelegt. Der Gesamtwert der Waren in diesen Fällen beträgt insgesamt knapp 100.000 Euro. Im Zuge der Wohnungsdurchsuchungen konnte umfangreiches Beweismaterial, unter anderem auch zahlreiche ertrogene Waren, sichergestellt werden. Bei dem 36-jährigen Hauptverdächtigen ergaben sich Hinweise auf über 30 weitere Identitäten, unter welchen er Bestellungen für sich und andere abwickelte. Die Ermittlungen des Betrugsdezernats dauern an. Ka. Rückfragen der Medien bitte an: Polizei Hamburg Nina Kaluza Telefon: 040 4286-56212 E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de www.polizei.hamburg