210617-3-pdnms Kontrollen des gewerblichen Güter- und Personenverkehrs (Schwerlastkontrolle) auf der B 76
Das Polizei-Bezirksrevier Rendsburg führt in den kommenden Monaten gezielte Überwachungsmaßnahmen im Kreis Rendsburg-Eckernförde und der Stadt Neumünster durch, um die Unfallzahlen im gewerblichen Güterkraftverkehr weiter zu senken und den landesweiten Trend fortzusetzen. In diesem Kontext werden ebenso gezielte Kontrollen zur Feststellung von Alkohol, Drogen und Medikamenten bei Fahrzeugführern des gewerblichen Güterkraftverkehrs durchgeführt.
Die zeitliche Schwerpunktsetzung geht mit dem Beginn der Ferienzeit einher und wird in den Folgemonaten fortgesetzt. Den Auftakt hierzu stellte ein Schwerpunkteinsatz zur Überwachung des gewerblichen Güterkraftverkehrs am gestrigen Tage, 16.06.2021, in der Zeit von 08:00 bis 14:00 Uhr, an der B 76, 24340 Altenhof, PP Grüner Jäger, Fahrtrichtung Eckernförde, dar. Bei dieser Kontrolle waren 15 Beamte des Polizei-Bezirksrevier Rendsburg eingesetzt.
"Die B 76 ist eine zentrale Verkehrsachse mit überregionaler Bedeutung. Im Zuge unseres Schwerpunkteinsatzes haben wir 67 Kraftfahrzeuge und deren Fahrer kontrolliert. Davon waren rund 1/3 der sog. "Sprinterklasse" zuzuordnen", so Ralf Schwertfeger, Leiter des Polizei-Bezirksrevier Rendsburg.
Insgesamt wurden 21 Lkw (31,34 %) bis 3,5 t und 32 (47,76 %) Lkw über 3,5 t zul. Gesamtgewicht und darüber hinaus 14 Pkw (20,9 %) kontrolliert. Dabei war in fünf Fällen die Ladung nicht ordnungsgemäß gesichert. In zwei Fällen wurde die Weiterfahrt untersagt, dabei wies ein Fahrzeug der "Sprinterklasse" eine deutliche Überladung von 28 % auf. In 8 Fällen wurden Verstöße gegen Sozialvorschriften im gewerblichen Güterverkehr festgestellt. Nach Auslesen der digitalen Kontrollgeräte wurde in zwei Fällen eine deutliche Überschreitung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit festgestellt.
Zum Ende der Kontrollzeit wurde ein Großraum- und Schwertransport (Kran) mit drei Begleitfahrzeugen festgestellt, der ohne die erforderliche Genehmigung und ohne die erforderliche polizeiliche Begleitung die B76 befuhr. Diesem Schwerlasttransport wurde die Weiterfahrt untersagt. Neben der Einleitung eines Ordnungswidrigkeitenverfahren wird als Folge ein Verfahren zur Gewinnabschöpfung eingeleitet.
"Sehr erfreulich ist die Feststellung, dass bei keinem der kontrollierten Fahrzeugführer ein im Einzelfall durchgeführter Atemalkohol- bzw. Drogenvortest positiv war", so Schwertfeger weiter. "Das Polizei-Bezirksrevier Rendsburg wird durch weitere Schwerpunkteinsätze in den kommenden Monaten versuchen, den Trend der deutlichen Reduzierung verunfallter und verunglückter Güterkraftfahrzeuge zu stützen", so Schwertfeger als Fazit.
Die Landespolizei Schleswig-Holstein stellte im vergangenen Jahr die niedrigste Anzahl an Verkehrsunfällen und Verunglückten seit 10 Jahren unter Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen fest.
Diesen Trend gilt es zu stützen.
Im vergangenen Jahr wurden deutlich weniger Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen (-13 %) von der Polizei aufgenommen. Insgesamt lag die Anzahl bei 2.200. Damit beträgt ihr Anteil 12,9 % an den von der Polizei aufgenommen Verkehrsunfällen. Das Risiko, bei Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Güterkraftfahrzeugen getötet zu werden, ist für andere Verkehrsteilnehmer fast viermal so hoch wie für die Insassen eines Güterkraftfahrzeuges.
Insgesamt verunglückten 1.254 (-17,9 %) Unfallbeteiligte im vergangenen Jahr. 1.037 (-15,8 %) Verkehrsteilnehmer erlitten leichte und 185 (-33 %) schwere Verletzungen. 32 Unfallbeteiligte verstarben an den Unfallfolgen; damit wurden 12 Personen mehr getötet als noch im Jahr zuvor.
Mit 48,3 % sind die Klein-Lkw bis 3,5 Tonnen (Sprinterklasse) mit oder ohne Anhänger überproportional häufig an Verkehrsunfällen beteiligt. Sie verursachen fast 37,4 % der Verkehrsunfälle mit Personenschaden. 29,3 % der Verkehrsunfälle ereigneten sich unter Beteiligung von Sattelzugmaschinen. Sie verursachten 13,6 % der Verkehrsunfälle mit Personenschaden.
Die Detailbetrachtung ist dem Verkehrssicherheitsbericht Schleswig-Holstein 2020 zu entnehmen.
https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/POLIZEI/Verkehrssicherheit/Verkehrssicherheitsbericht/_downloads/vsb_2020.pdf?__blob=publicationFile&v=2
Das Aufgabenspektrum des Polizei-Bezirksrevier Rendsburg
Das Polizei-Bezirksrevier Rendsburg hat eine zentrale Funktion in der Verkehrssicherheitsarbeit im Bezirk der Polizeidirektion Neumünster. Das Aufgabenspektrum umfasst die Geschwindigkeitsüberwachung, den Umwelt- und Verbraucherschutz, die Schwerlast- und Gefahrgutüberwachung sowie die allgemeine Verkehrsüberwachung.
Der Zuständigkeitsbereich erstreckt sich auf den Bezirk der Stadt Neumünster und des Landkreises Rendsburg-Eckernförde.
Die polizeiliche Schwerlast- und Gefahrgutüberwachung beinhaltet u. a. die Prüfung und Kontrolle
- der ordnungsgemäßen Nutzung der Fahrtenschreiber sowie der Einhaltung der Lenk- und Ruhezeiten,
- der Einhaltung der zulässigen Abmessungen, Achslasten und Gesamtgewichte sowie der Ladungssicherung und des technischen Zustandes von Kraftfahrzeugen und Anhängern sowie Fahrzeugkombinationen,
- der Einhaltung der Vorschriften über die Beförderung gefährlicher Güter,
- der Einhaltung abfallrechtlicher Bestimmungen,
- des ordnungsgemäßen technischen Zustandes von Kraftfahrzeugen zur Güterbeförderung in Form der technischen Unterwegskontrolle und
- der Beachtung des Sonn- und Feiertagsfahrverbots sowie der Ferienreiseverordnung.
Mit freundlichen Grüßen
Sönke Petersen
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Neumünster
Pressestelle
Telefon: 04321-945 2222