Landeskriminalamt Sachsen – Durchsuchungen bei Tatverdächtigen zum Brandanschlag auf das Lokal „Mangal“
Durchsuchungen bei Tatverdächtigen zum Brandanschlag auf das Lokal „Mangal“
Verantwortlich: StA Chemnitz, LKA Sachsen
Stand: 08.07.2021, 09:52 Uhr
Ermittlungen führten zum Betreiber und einem MittäterSeit der Brandstiftung im kurdischen Restaurant „Mangal“ in der Chemnitzer Innenstadt am 18. Oktober 2018 ermittelte das PTAZ des Landeskriminalamt Sachsen in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Chemnitz wegen des Verdachts des versuchten Mordes in Verbindung mit besonders schwerer Brandstiftung.
Durch das Feuer bestand Lebensgefahr für die fünfzehn Bewohner des Mehrfamilienhauses, in dessen Erdgeschoß sich das Restaurant befand. Nur durch schnelle Evakuierungen und das professionelle Handeln der eingesetzten Feuerwehr wurde niemand dauerhaft verletzt. Es entstand ein Sachschaden in sechsstelliger Höhe.
Zu dem angesprochenen Sachverhalt informierte das Landeskriminalamt mit den Medieninformationen vom 7. November 2018 und 28. Oktober 2020.
Das Polizeiliches Terrorismus-und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) des Landeskriminalamtes Sachsen hatte den Fall übernommen, da eine politische Motivation für die Tat nicht auszuschließen war.
Die Ermittlungen wurden zunächst in alle Richtungen geführt. Im Zuge der Ermittlungen fanden sich keine Anhaltspunkte für eine ausländerfeindliche Tatmotivation. Vielmehr erhärtete sich im Ergebnis der intensiven und langwierigen kriminaltechnischen Untersuchungen des Landeskriminalamtes der Verdacht der vorsätzlichen Brandstiftung gegen den damaligen Inhaber des Restaurants „Mangal“. Nach aktuellem Erkenntnisstand ist davon auszugehen, dass das Motiv für die Tat die Auszahlung der Versicherungssumme war, es sich mithin um einen Versicherungsbetrug gehandelt hat.
Die Durchsuchungsmaßnahmen am 7. Juli richten sich nun gegen den ehemaligen kurdischen Restaurantbetreiber und vorgeblich Geschädigten sowie einen Mittäter. Die Wohn- und Geschäftsräume der beiden Beschuldigten sowie einer Zeugin wurden am heutigen Tag durchsucht.
Bei den Durchsuchungsmaßnahmen in Chemnitz und Frankenberg wurde umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, das jetzt ausgewertet werden muss. Die beiden Beschuldigten wurden vorläufig festgenommen. Eine Haftrichtervorführung ist für den heutigen Donnerstag geplant.