Witten / „Beziehungsstress“: Da sucht man sich halt eine andere Schlafstätte und klaut einen Transporter
"Gerade wurde mir mein Auslieferungsfahrzeug geklaut!" Das erfuhren Wittener Polizisten von einem Paketboten (34), der die Beamten am gestrigen 12. Juli über den Notruf "110" zur Straße "Am alten Kirmesplatz" in Annen gerufen hat.
Nach bisherigem Ermittlungsstand hatte der Dieb gegen 17.20 Uhr dort eine günstige Gelegenheit genutzt, war - als dessen Fahrer gerade ein Paket auslieferte - in den VW-Bus eingestiegen und in Richtung Schleiermacherstraße davongefahren.
Angesichts der nicht verschlossenen Fahrertür und des nicht abgezogenen Zündschlüssels war das kein "kriminelles Hexenwerk".
Nachdem die Polizeibeamten von einem Zeugen eine Täterbeschreibung erhalten hatten, schrieben sie den Transporter zur Fahndung aus. Danach setzten sie ihre Streifentätigkeit in der Ruhrstadt fort.
Gegen 22 Uhr wurde eine Streifenwagenbesatzung zu einer Wohnung in der Innenstadt gerufen. Hier war es zu Streitigkeiten zwischen einem jüngeren Paar gekommen.
Im Rahmen der Sachverhaltsklärung gab der knapp 30-Jährige zu, den obigen Lieferwagen geklaut zu haben. Warum? Nein, nicht um die Pakete zu stehlen!
Die Motivlage hat mit dem aktuellen Beziehungsstress des Witteners zu tun. So hatte sich der Mann spontan dazu entschlossen, das Fahrzeug als Schlafstätte zu nutzen. Dafür war er noch mal in die Wohnung zurückgekehrt, um sich ein Kopfkissen, eine Bettdecke und Tabak zu holen.
Nach seiner Festnahme benötigte der Tatverdächtige diese Schlafutensilien nicht mehr, verbrachte er doch den Rest der Nacht im Polizeigewahrsam. Zurzeit wird der Autodieb im Wittener Kriminalkommissariat 33 weiter vernommen.
Und irgendwie scheint diese Geschichte um den Beziehungsstress möglicherweise sogar zu stimmen - auch der VW-Bus wurde in der Nähe der Wohnung des Tatverdächtigen gefunden.
Was es nicht alles bei der Polizei so gibt - auf jeden Fall eine Pressemeldung der "bunten Art"!
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