Bundesweiter Ermittlungskomplex wegen Herstellens und Handelns mit Falschgeld – Haftbefehl gegen einen mutmaßlichen Berliner Falschgeldhändler
Seit Jahresbeginn ist der Umlauf von Falschgeld bestimmter Fälschungsklassen von 20-, 50- sowie 100-Euro-Noten in Berlin stark angestiegen. Im Rahmen der Ermittlungen wegen Geldfälschung ergaben sich Verbindungen ins Rheinland und nach Süddeutschland. Die koordinierten Ermittlungen der Strafverfolgungsbehörden in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Berlin sowie des Bundeskriminalamtes unter Federführung der Staatsanwaltschaft Köln ergaben den Verdacht, dass das Falschgeld in einer Fälscherwerkstatt in Köln hergestellt und überwiegend im Rheinland, in Süddeutschland und in Berlin in Verkehr gebracht worden war.
Staatsanwaltschaft und Landeskriminalamt Berlin konzentrierten sich auf die Lieferkette nach Berlin und konnten einen 26-jährigen Deutsch-Marokkaner namhaft machen, der durch sogenannte Scheinankäufe der Tat überführt werden konnte. Er ist dringend verdächtig, sich mindestens 600 Falschgeldscheine („ca. 56.000 Euro“) verschafft und die Falschnoten über „Telegram“ zum Verkauf angeboten zu haben, um sich durch den Verkauf von Falschgeld eine dauerhafte Einnahmequelle zu verschaffen.
Insgesamt wurden seit Jahresbeginn in Berlin Falschnoten – die hier in Rede stehenden Fälschungsklassen betreffend – im Gesamtwert von rund 85.000 Euro sichergestellt, wovon etwa 25.000 Euro tatsächlich in den Zahlungsverkehr gelangt waren. Dies umfasst circa ein Drittel aller in Berlin in 2021 verausgabten Falschnoten. Der größte Teil dieser Falschnoten konnte jedoch schon vorher sichergestellt werden.
Der 26-Jährige hat nach seiner Festnahme am 12. Juli 2021 umfassende geständige Angaben gemacht und ist am 14. Juli 2021 vom weiteren Vollzug der Untersuchungshaft verschont worden. Die Ermittlungen dauern an.