Mitgliederversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes RD-ECK : Fluthilfe, Corona und drei Abschiede
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Die 233 Delegierten zur außerordentlichen Mitgliederversammlungdes Kreisfeuerwehrverbandes Rendsburg-Eckernförde trafen sich am Freitag (30.07.2021) in der Halle auf dem Rendsburger Deula-Gelände zur Hauptversammlung - nach exakt 512 Tagen wieder in großer Runde.
In Vertretung des Landrates nannte Andreas Brück, Leiter des Fachdienstes Kommunalaufsicht, gleich die wichtigsten Themen der Veranstaltung : Corona und der Einsatz im Flutgebiet von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Durch den Lockdown kam es nach seiner Ansicht zu einem Einschnitt bei der Ausbildung, aber auch im kameradschaftlichen Zusammentreffen der Wehren im Land. Brück dankte den Einsatzkräften für ihr starkes Engagement bei dem Einsatz an der Ahr und kündigte an, daß der Kreis die freiwilligen Helfer auf einer Veranstaltung würdigen wird. Der aktuelle Einsatz werde aufgearbeitet um für künftige Einsätze in dieser Dimension noch besser gerüstet zu sein. Der ehemalige Leiter des Fachdienstes Feuerwehr und Katastrophenschutz nannte noch die Zahlen der Einsätze im Kreisgebiet (ein leichter Rückgang : 3.212 gegenüber 3750 im Jahr 2019) und dankte allen 7.850 aktiven Mitgliedern nochmals für die geleistete Arbeit.
Für Landesbrandmeister Frank Homrich gibt der aktuelle Einsatz im Hochwassergebiet allen Grund "stolz auf die Blaulichtfamilie zu sein". Nach seiner Ansicht haben die 700 Menschen in dem riesigen Flutgebiet einen "supertollen" Job gemacht. Homrich liefert in seiner Rede aber auch einen Seitenhieb in Richtung der Politik, hier hat es nach seiner Meinung in der jüngeren Vergangenheit an der Wertschätzung des Ehrenamtes gemangelt.
Kreiswehrführer Mathias Schütte nennt in seiner Bilanz ebenfalls die corona-bedingten Probleme bei den Feuerwehren. So sei das wichtige Üben in den Wehren derzeit ein Problem und es müsse auch dringend versucht werden, nach dem Ende der Pandemie besonders die jungen Mitglieder in den Wehren zu halten. Bei den Einsätzen sei bei den rund 40 Großbränden im vergangen Jahr der große Anteil von Feuern in Reetdachhäusern aufgefallen. Hier will Schütte mit Experten an einer Strategie zur Brandbekämpfung arbeiten. Erfreut zeigte sich Schütte über den Nachtragshaushalt und den Fortschritt bei den Neubauten an der Zentrale. Natürlich fand der Kreiswehrführer lobende Worte für die Helfer in einem Einsatzgebiet, dessen "Inrastruktur wie im Krieg zerstört war". So habe sich der Wert von Rüstwagen gezeigt, hier werde man bei der Nachbearbeitung "den Faden für künftige Ausstattungen aufnehmen". Angesichts der genau zu dieser Stunde zurückkehrenden Kräfte des zweiten Kontingents gab Schütte zu beim Anblick der riesigen Kolonne "ein Gänsehaut-Feeling"bekommen zu haben.
Beim Blick in die 181 Wehren im Gebiet nannten er einen Anteil von rund 20 Prozent der Wehren die unter der Sollstärke von 27 Einsatzkräften liegen. Hier bietet Schütte mehrere Möglichkeiten der Unterstützung an. Sein Dank geht besonders an das Team des Kreisfeuerwehrverbandes für die Online-Aktivitäten das Hygiene-Konzept und das Ausrichten der Wahl zum stellvertretenden Kreiswehrführers per Umlaufbeschluß.
Lobende Worte und ein großes Dankeschön gab es von allen Rednern bei der Verabschiedung von Fritz Kruse (stellv. Kreiswehrführer), Uwe Claußen (Beisitzer) und Thorsten Weber als Kreisjugendfeuerwehrwart. Die drei langjährigen Mitglieder im Kreisfeuerwehrverband wurden mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.
Bei seinem Schlußwort zeigte sich Dirk Hagenah dann auch als Sprachtalent indem er seinen Vorgänger "op platt" verabschiedete. Hagenah kam direkt von der Ankunft der zurückkehrenden Helfer aus dem Überflutungsgebiet und berichtet von einer hervorragenden Stimmung bei den Frauen und Männern. "Viele sagten : Jederzeit wieder - auch sofort".
Nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung nutzten die Delegierten und Gäste die Zeit für Gespräche. Die Themen : Fluthilfe, Corona und drei Abschiede..
Fotos: Daniel Passig
Text: Carsten Rehder
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