Umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen in Zusammenhang mit Betäubungsmittelkriminalität in Wilhelmshaven
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Am heutigen Dienstag wurden seit dem frühen Morgen aufgrund entsprechender Beschlüsse des Amtsgerichtes Oldenburg, die auf Antrag der Staatsanwaltschaft Oldenburg erlassen wurden, fast 40 Objekte wie Wohnungen, Geschäftsräume, Kellerräume und Gärten allein im Stadtgebiet Wilhelmshaven zeitgleich durchsucht. Zudem wurden in diesem Zusammenhang vier Durchsuchungsbeschlüsse in Neuharlingersiel, in Zetel und in Burscheid (NRW) vollstreckt.
Vorausgegangen waren diverse Ermittlungskomplexe, in deren Zusammenhang es in der Vergangenheit bereits mehrere Durchsuchungen und Ermittlungserfolge gegeben hatte, hierbei konnten unter anderem über 50 kg Marihuana sowie 1 kg Kokain mit einem Marktwert von ca. einer halben Millionen Euro sichergestellt werden (sh. Pressemitteilung PI WHV/FRI vom 04.05.2021).
Bei den hieran anschließenden Ermittlungen wurden in der Folge zahlreiche weitere Verfahren eingeleitet, die zu den heute durchgeführten Durchsuchungsmaßnahmen führten. Auch die Daten des Anbieters "Encrochat" waren Gegenstand der laufenden Ermittlungsverfahren.
29 Männer und Frauen im Alter zwischen 19 und 62 Jahren sind verdächtig, sich unabhängig voneinander wegen verschiedener Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz strafbar gemacht zu haben. Unter anderem steht der Verdacht des gewerbsmäßigen Handels mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge im Raum.
An den Ermittlungen unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Oldenburg war neben der Polizeiinspektion Wilhelmshaven/Friesland insbesondere auch die Zentrale Kriminalinspektion Oldenburg beteiligt.
Bei diesem Großeinsatz wurde die Polizeidirektion Oldenburg von mehreren hundert Polizeibeamtinnen und -beamten der Zentralen Polizeidirektion sowie bei einem Objekt auch von der Steuerfahndung unterstützt. Unter anderem waren fast 30 Diensthunde aus dem gesamten Land Niedersachsen insbesondere für die Suche nach Rauschgift eingesetzt.
Über 20 Beschuldigte wurden erkennungsdienstlich behandelt. Gegen einen 26-jährigen und einen 27-jährigen Wilhelmshavener wurde jeweils ein Haftbefehl vollstreckt; beide Männer sind beschuldigt, Handel mit Betäubungsmitteln im Kilogrammbereich betrieben zu haben. Die Vollstreckung des Haftbefehles gegen den 26-Jährigen erfolgte bereits in den frühen Morgenstunden vor Beginn der Durchsuchungen als dieser auf der Autobahn 29 zwischen Varel und Wilhelmshaven mit seinem Auto unterwegs war.
"Dank akribischer Ermittlungsarbeit haben wir heute einen gezielten Schlag gegen die Drogenkriminalität in Wilhelmshaven setzen können. Es ist wichtig zu zeigen, dass die handelnden Personen zur Verantwortung gezogen werden. Ich danke allen Einsatzkräften für ihre engagierte Arbeit", so der Gesamteinsatzleiter, Polizeivizepräsident Andreas Sagehorn.
Im Rahmen der Durchsuchungen wurden unter anderem jeweils geringe Mengen Betäubungsmittel, über 81.000 Euro Bargeld, eine Anscheinswaffe (täuschend echter Nachbau einer Maschinenpistole), eine Schreckschusspistole, diverse Schlagwerkzeuge, eine Taschenlampe mit Elektroschocker, ein Cryptohandy sowie mehrere Mobiltelefone, diverse Laptops, Speicherkarten und Festplatten und diverse Materialien zum Handel mit Betäubungsmitteln (Geldzählmaschine, Vakuumierungsgerät, Streckmittel, Verpackungsmaterialien) sichergestellt. Darüber hinaus wurde ein Audi Q 7 sichergestellt.
Ein 19-jähriger Beschuldigter aus Wilhelmshaven leistete Widerstand gegen die polizeilichen Maßnahmen.
Die Ermittlungen und insbesondere die Auswertung der sichergestellten Beweismittel dauern an.
Bedrohung eines Polizeibeamten außerhalb des Dienstes:
Im Frühjahr dieses Jahres ist es darüber hinaus aus dem Umfeld der Beschuldigten zu einem erheblichen Angriff auf einen Mitarbeiter der Polizei Wilhelmshaven gekommen. Mindestens zwei maskierte Männer hatten den Polizeibeamten während der Dunkelheit bei einem privaten Sparziergang abgefangen und versucht, durch Drohung und Nötigung polizeiliche Ermittlungen zu beeinflussen. Hierzu äußert sich Polizeipräsident Johann Kühme deutlich: "Gewaltsamen Einfluss auf Angehörige von Sicherheitsbehörden zu nehmen und Kolleginnen und Kollegen sogar zu bedrohen, um das eigene kriminelle Verhalten fortführen zu können, wird nicht akzeptiert." Mittlerweile konnten drei Verdächtige durch polizeiliche Ermittlungen identifiziert werden. Die Ermittlungen dauern aber ebenfalls noch an.
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