Enkeltrick in letzter Sekunde verhindert
Am 06.08.2021 gegen 10:30 Uhr erhielt die 69-jährige deutsche Geschädigte von einem angeblichen Polizisten einen Anruf in dem ihr mitgeteilt wurde, dass ihr Sohn einen Verkehrsunfall verursachte, bei dem ein kleines Mädchen schwer verletzt wurde. Ihr Sohn sitze nun in U-Haft und sie benötigen eine Kaution. Kurze Zeit später meldete sich ein angeblicher Pflichtverteidiger des Sohnes, um mitzuteilen, dass sie einen fünfstelligen Betrag benötigen, um ihren Sohn aus der U-Haft zu entlassen.
Sofort fuhr die Geschädigte zur Sparkasse und holte das geforderte Geld ab. Während des gesamten Tages wurde sie am Telefon gehalten, sodass für sie keine Möglichkeit bestand, jemandem von dem vermeintlichen Unfall ihres Sohnes in Kenntnis zu setzen.
Die Geschädigte sollte sich am Nachmittag zur vermeintlichen Anwaltskanzlei in die Röntgenstr. begeben, um dem Anwalt das Geld zu übergeben. Auf der Anfahrt erhielt sie einen Anruf vom vermeintlichen Haftrichter, dass ihr Sohn jetzt in die U-Haft nach Schwerin verlegt werde. Kurze Zeit später meldete sich wieder der vermeintliche Pflichtverteidiger und gab an, dass er jetzt nach Schwerin müsse und ein Kollege die Geldübergabe übernimmt. Dieser warte am Netto Discounter in Brahestr. in der Südstadt.
Als die Geschädigte dort ankam, wartete bereits die vom Pflichtverteidiger beschriebene Person. Die Geschädigte sprach den Betrüger an und teilte ihm mit, dass sie die Übergabe auf der Toilette des Nettomarktes durchführen möchte, um das Geld zu zählen. Der Betrüger folgte der Geschädigten in den Nettomarkt. Während die Geschädigte den Filialleiter um die Benutzung der Toilette bat, hielt sich der Betrüger im Hintergrund, sodass der Filialleiter ihn nicht sehen konnte. Nur durch einen Hinweis des Filialleiters wurde der Geschädigten bewusst, dass es sich um einen Betrug handeln könnte, sodass Sie direkt die Polizei rief. Der Betrüger verschwand im selben Augenblick. Während der Strafanzeigenaufnahme meldete sich der Pflichtverteidiger erneut telefonisch bei der Geschädigten. Die eingesetzten Beamten animierten die Geschädigte eine neue Geldübergabe zu organisieren. Darauf ließen sich die die Betrüger nicht mehr ein und beendeten das Gespräch.
Der Betrüger konnte von der Geschädigten wie folgt beschrieben werden:
- Ca. 1,60m groß
- Schlank
- Ca. 30 Jahre
- Dunkle Hose
- Dunkles langärmliges Sweatshirt
- Dunkelhäutig
- vermutlich ausländischer Herkunft (hat nicht gesprochen)
- Medizinische Maske in dunkelblau
- Schwarze Sonnenbrille mit runden GläsernWer eine solche Person in der Brahestr. gesehen hat, wird gebeten, einen Hinweis an den Kriminaldauerdienst Rostock, Tel. 0381/4916-0 zu richten.
Die Geschädigte wurde an dem Tag von mindestens 3 verschiedenen männlichen Personen mit unterdrückter Nummer angerufen. Alle Personen sprachen hochdeutsch, aktzentfrei und waren im Alter von ca. 25-45 Jahren.
Isabell Damaschke
Polizeikommissarin
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