Hafträume in JVA und weitere Privatwohnungen nach Drogen durchsucht
Mitte August haben Ermittlerinnen und Ermittler der Polizeiinspektion Emsland / Grafschaft Bentheim, gemeinsam mit mehr als 50 Justizvollzugsbeamtinnen und -beamten, insgesamt 24 Hafträume der Justizvollzugsanstalten in Lingen und Groß Hesepe sowie drei Privatwohnungen in Geeste durchsucht. Den Gefängnisinsassen und ihren Komplizen außerhalb der Justizvollzugsanstalt wird vorgeworfen, Handel mit Betäubungsmitteln betrieben zu haben. Das Ermittlungsverfahren richtet sich gegen mindestens 20 Häftlinge und drei Mittäterinnen und Mittäter aus Geeste.
Es besteht der konkrete Verdacht, dass über den Postversand zahlreiche Briefe in die JVA Groß Hesepe geschickt wurden, deren Papiere mit sogenannten "neuen psychoaktiven Substanzen" (NPS) getränkt waren. Die als Anwaltsschreiben oder private Familienpost getarnten Schriftstücke wurden dann in den Haftzellen zerkleinert, verkauft und zusammen mit Tabakwaren konsumiert. Die NPS erzeugen teils schwerste Rauschzustände die nicht selten als lebensbedrohlicher medizinischer Notfall enden.
Es handelt sich dabei um Gemische aus unterschiedlichen legalen Chemikalien, Kräutern und sonstigen Wirkstoffen. In ihrer Kombination werden sie dann aber zu einer strafrechtlich relevanten Substanz . Die damit meist flächendeckend eingesprühten Schriftstücke waren in der Regel vollkommen geruchsneutral, so dass der Nachweis nur über aufwendige labortechnische Untersuchungen erfolgen konnte.
Bei den Durchsuchungen wurden umfangreiche Beweismittel aufgefunden und beschlagnahmt. Die bereits mehrere Monate andauernden Ermittlungen sind noch nicht abgeschlossen.
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