Eröffnung der Wanderausstellung „Freunde – Helfer – Straßenkämpfer. Die Polizei in der Weimarer Republik“
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Am Mittwoch, den 1. September, eröffnete Polizeipräsident Thomas Ring im Rahmen einer Feierstunde gemeinsam mit der gastgebenden Leiterin des Museums Prof. Dr. Heike Düselder und Dr. Dirk Götting, den Lehrbeauftragten für Polizeigeschichte der Polizeiakademie Niedersachsen, die Wanderausstellung "Freunde - Helfer - Straßenkämpfer. Die Polizei in der Weimarer Republik" im Museum Lüneburg.
Nach aktuellen Pandemie-Bestimmungen der Stadt Lüneburg und unter Berücksichtigung der Einhaltung der üblichen Schutz- und Hygienemaßnahmen wohnten rund 50 Gäste aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kultur sowie die Führungsspitzen der Polizeidirektion Lüneburg der Feierstunde bei. Musikalisch wurde die Veranstaltung vom Holzbläser-Quintett des Polizeiorchesters Niedersachsen begleitet.
Freunde und Helfer einerseits, Straßenkämpfer andererseits - das ist der wesentliche Gegensatz, der die Polizei der Weimarer Republik (1918-1933) prägte. In der ersten deutschen Demokratie entstand die Idee einer hilfsbereiten, bürgernahen Polizei - eine Vorstellung, die auch heute aktuell ist.
"Wir dürfen die freiheitliche Demokratie nicht als selbstverständlich nehmen, dies lehrt uns die Geschichte. Die Polizei als Vertreterin der Exekutive muss stets wachsam sein und aktiv für den Erhalt der Demokratie eintreten. In dem wir ihre Werte aktiv leben, uns mit ihr und unserem Handeln selbstkritisch auseinandersetzen, schützen und bewahren wir sie. Diesen Auftrag haben wir auch als wichtigen Teil in die strategische Ausrichtung der Polizeidirektion Lüneburg integriert. Wir bewahren unser freiheitlich-demokratisches Selbstverständnis und stärken unsere Widerstandskraft gegen demokratiegefährdende Erscheinungen.", so Polizeipräsident Thomas Ring.
Wir laden alle Bürgerinnen und Bürger herzlich ein, sich mit uns gemeinsam mit dem damaligen und unserem heutigen Demokratieverständnis auseinanderzusetzen, unsere gemeinsamen Werte und Normen zu stärken und uns gemeinsam klar zu bekennen, wofür wir stehen - und wofür nicht!
Unsere heutige Demokratie ist stark, die zarten Bande der Weimarer Republik haben sich zu einem reißfesten Tau entwickelt. Dieses Tau hält den Witterungen und gefährdenden Einflüssen der heutigen Zeit stand, es dauerhaft zu erhalten und zu pflegen ist unser aller Aufgabe.
Auch aktuell gewinnt das Auseinandersetzen mit der Weimarer Republik und ihres Scheiterns zunehmend an Bedeutung.
Polizeipräsident Thomas Ring hierzu: "Die Stärkung der demokratischen Resilienz geschieht in der Polizeidirektion Lüneburg durch unterschiedliche Maßnahmen, die Durchführung dieser Wanderausstellung ist nur eine von ihnen. Unser Ziel ist es, die Kolleginnen und Kollegen weiterhin widerstandsfähig gegen Anfechtungen und Beeinflussungen demokratiefeindlicher Tendenzen oder gar Feinden der Demokratie zu machen. Wir setzen aktive Zeichen nach Innen und Außen; zeigen auf, mit welchem Selbstverständnis die Polizeidirektion Lüneburg agieren will. Ein Zeichen für Demokratie, für den Rechtsstaat und für eine offene und pluralistische Gesellschaft."
Die Wanderausstellung legt den Fokus ausdrücklich auf die historische Entwicklung und die Veränderung der Polizei in der Weimarer Republik.
Sie zeigt anhand von originalen Exponaten aus der Sammlung des Polizeimuseums Niedersachsen und von Privatpersonen, wie eine demokratisch geprägte, bürgernahe Polizei ihre Werte und Normen zwischen den blutigen Straßenkämpfen der politischen Parteien der Weimarer Republik zu verteidigen versuchte und schließlich durch die Machtübernahme der Nationalsozialisten in eine vollkommen andere Rolle gedrängt wurde. Dabei liegt der Schwerpunkt der Ausstellung auf den Regionen des heutigen Niedersachsens.
Die Polizeidirektion Lüneburg präsentiert in Kooperation mit dem Polizeimuseum Niedersachsen vom 02.09. bis 29.09.2021 die Wanderausstellung "Freunde - Helfer - Straßenkämpfer. Die Polizei in der Weimarer Republik" im Museum Lüneburg, Willy-Brandt-Straße 1, 21335 Lüneburg.
Die Öffnungszeiten lauten: Dienstag bis Freitag von 11.00 bis 18.00 Uhr (Donnerstag bis 20.00 Uhr) und Samstag und Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr.
Für Besuchergruppen können im Rahmen der verfügbaren Kapazitäten begleitete Führungen mit abweichenden Zeiten vereinbart werden. Hierzu senden Sie bitte eine E-Mail an polizeigeschichte@pd-lg.polizei.niedersachsen.de .
Darüber hinaus bietet die Polizeidirektion Lüneburg drei Themenabende im Rahmen der Wanderausstellung "Freunde - Helfer - Straßenkämpfer. Die Polizei in der Weimarer Republik" an. Diese sind wie folgt terminiert:
Themenabend am 8. September: "Euthanasie und Polizei? - Zwischen Beteiligung und Betroffenheit
Referentin: Dr. Carola Rudnick
Themenabend am 15. September: Die preußische Polizei in der Endphase der Weimarer Republik, am Beispiel des "Altonaer Blutsonntags" (17. Juli 1932)
Referent: Dr. Wolfgang Kopitzsch
Themenabend am 22. September: Polizisten im 3. Reich
Zwei typische Laufbahnen in Lüneburg und anderswo: Alfred Sehrt und Emil Lux
Referent: Dr. Thomas Lux
Wir freuen uns sie zu den Themenabenden begrüßen zu können. Bitte melden Sie sich hierzu ebenfalls über die E-Mail-Adresse polizeigeschichte@pd-lg.polizei.niedersachsen.de an.
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Lüneburg
Kim-Katrin Hensmann
Auf der Hude 2
21339 Lüneburg
Telefon: +49 4131 8306-1053
E-Mail: pressestelle@pd-lg.polizei.niedersachsen.de