Callcenter-Betrug – Geldübergabe an falschen Polizeibeamten
17.09.2021, PP Oberpfalz
Callcenter-Betrug - Geldübergabe an falschen Polizeibeamten
REGENSBURG. Am 16.09.2021 kam es in Regensburg zur Geldübergabe an einen falschen Polizeibeamten. Unbekannte ergaunerten von einem Ehepaar einen Geldbetrag im unteren fünfstelligen Eurobereich. Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg hat die Ermittlungen übernommen.
Callcenter-Betrüger bringen auf besonders perfide Weise insbesondere ältere Menschen um ihre Ersparnisse. Mit verschiedenen Maschen gaukeln sie Notlagen von vermeintlichen Angehörigen vor oder geben sich als Amtspersonen, insbesondere Polizeibeamte aus. Indem sie die Angerufenen unter Druck setzen, versuchen sie diese zur Herausgabe von Geld zu bewegen.
Am Donnerstag den 16.09.2021 wurde ein älteres Ehepaar aus dem Stadtbezirk Graß-Oberisling Opfer der Betrugsmasche „falscher Polizeibeamter“. Speziell in diesem Fall meldete sich ein Betrüger telefonisch bei den Eheleuten und gab sich als Kriminalbeamter der örtlichen Kriminalpolizei aus. Der Mann forderte das Ehepaar auf ihr Bargeld und ihre Wertgegenstände in Sicherheit zu bringen, da in ihrem Stadtbezirk bereits ein Wohnungseinbruch stattgefunden habe.
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei hätten zudem ergeben, dass die „Bande“ auch das Wohnanwesen der Eheleute im Visier haben. Durch wechselnde Gesprächspartner und ständig neuen Drohszenarien gelang es den Betrügern das Ehepaar zu bewegen ihrer Hausbank aufzusuchen und dort einen Geldbetrag im unteren fünfstelligen Eurobereich abzuheben. Gegen 13.10 Uhr kam es schließlich zur Geldübergabe an der Wohnadresse der Opfer, an eine unbekannte männliche Person. Der Mann wird wie folgt beschrieben:
- ca. 30 - 35 Jahre alt
- ca. 170 cm groß
- schlanke Figur
- kurze schwarze lockige Haare
- brauner Teint
- kein Bart und keine Brille
- trug rotes T-Shirt und blaue Jeans
Die Kriminalpolizeiinspektion Regensburg hat die Ermittlungen übernommen und bittet Zeugen die insbesondere im Stadtbezirk Graß-Oberisling am 16.09.2021 verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben, sich unter der Hinweis-Hotline 0941/506-2888 zu melden.
Trotz vielfacher, zurückliegender Berichterstattungen erneuert die Polizei ihre Warnungen und Hinweise zum Phänomen „Schockanruf“:
- Setzen Sie bitte Familienangehörige und Nachbarn über diese Masche in Kenntnis!
- Reden Sie offen in der Familie, insbesondere mit älteren, möglicherweise alleinstehenden Angehörigen, über dieses Phänomen!
- Geben Sie am Telefon niemals Auskünfte über persönliche Verhältnisse!
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen zu einem Einbruch in der Nähe!
- Übergeben Sie nie Geld an Unbekannte!
- Staatliche Stellen fordern niemals auf diese Art und Weise Bargeld oder Wertgegenstände!
- Deponieren Sie keine größeren Bargeldbestände zu Hause!
- Finden Sie eine Vertrauensperson, mit der Sie jederzeit über Geld sprechen können.
- Reden Sie vor Geldtransaktionen mit Ihrer Vertrauensperson.
- Legen Sie bei derartigen Anrufen sofort auf! Verständigen Sie dann den Notruf 110 oder Ihre örtliche Polizei! Verwenden Sie hierfür niemals die im Display angezeigte Rufnummer, sondern die Ihnen bekannte.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel den Polizeinotruf 110. Haben Sie keine Angst anzurufen!
Lieber einmal zu oft den Notruf genutzt, als Opfer der Betrüger zu werden!
Medienkontakt: PP Oberpfalz, PHK Josef Weindl, Tel.: 0941/506-1014
Veröffentlicht am: 17.09.2021 13:50 Uhr