Bundespolizeidirektion München: Lugano, Lindau oder Zürich?/ Bundespolizei stoppt sechs Leiharbeiter

Am Montagabend (20. September) hat die Bundespolizei am Grenzübergang Hörbranz eine mutmaßliche Schleusung gestoppt. Ein Albaner hatte versucht, vier Ägypter zum Arbeiten unerlaubt ins Land zu bringen. Wie sich herausstellte, war sein eigentliches Ziel aber nicht Lindau. Eine Streife der Lindauer Bundespolizei stoppte auf der BAB 96 einen mit sechs Männern besetzten Transporter mit italienischer Zulassung. Der 45-jährige albanische Fahrer, der über gültige Reisedokumente verfügte, gab an, mit seinen Insassen von Mailand nach Lugano zum Arbeiten zu fahren. Von fünf ägyptischen Insassen im Alter zwischen 24 und 30 Jahren verfügte jedoch nur einer über ausreichende und gültige Reisedokumente. Der Fahrzeuglenker korrigierte letztlich sein Fahrtziel auf Zürich. Dort sollten die Leiharbeiter auf einer Baustelle tätig werden. Seinen eingeschlagenen Umweg von etwa zwei Stunden begründete der 45-Jährige mit einem nicht funktionierenden Navigationsgerät und mangelnden Handyempfang. Er habe sich schlichtweg verfahren. Die Bundespolizisten zeigten den albanischen Fahrzeuglenker wegen versuchten Einschleusens von Ausländern an. Der Südosteuropäer konnte sich als Nicht-EU-Bürger durch die Begehung einer Straftat nun nicht mehr auf sein Reiserecht berufen. Da der mutmaßliche Schleuser nicht im Besitz eines für Deutschland gültigen Aufenthaltstitels ist, erhielt er außerdem eine Anzeige wegen versuchter unerlaubter Einreise. Die Beamten wiesen den Albaner, nachdem er eine Sicherheitsleistung von 140 Euro entrichtet hatte, am Dienstagmorgen nach Österreich zurück. Vier der ägyptischen Mitfahrer müssen sich wegen versuchter unerlaubter Einreise verantworten. Zwei von ihnen mussten ebenfalls nach Österreich zurück. Die Beamten nahmen die Ausweisdokumente der anderen beiden Mitfahrer, die sich aktuell noch in Italien im Asylverfahren befinden, vorläufig in Verwahrung und leiteten sie an das zuständige Ausländeramt weiter. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist nun für die weitere Bearbeitung zuständig. Lediglich der 25-jährige Mitfahrer konnte ohne Strafanzeige entlassen werden. Der Mann übernahm das Firmenfahrzeug und fuhr schließlich allein zurück. Rückfragen bitte an: Sabine Dittmann Bundespolizeiinspektion Kempten Kaufbeurer Straße 80 | 87437 Kempten Pressestelle Telefon: 0831 / 540 798-1010 E-Mail: bpoli.kempten.oea.controlling@polizei.bund.de Die Bundespolizeiinspektion Kempten schützt mit ihren Revieren Weilheim und Lindau auf 220 Grenzkilometern zwischen Bodensee und Ammergebirge die Schengen-Binnengrenze zu Österreich, um grenzüberschreitende Kriminalität und irreguläre Migration zu verhindern. Zudem sorgen die Bundespolizisten auf 560 Streckenkilometern und 90 Bahnhöfen für die Sicherheit des Bahnverkehrs und der Reisenden. Der Zuständigkeitsbereich erstreckt sich auf die Landkreise Landsberg am Lech, Lindau, Ober-, Ost-, Unterallgäu und Weilheim-Schongau, sowie die kreisfreien Städte Kaufbeuren, Kempten und Memmingen. Weitere Informationen zur Bundespolizei erhalten Sie unter oder oben genannter Kontaktadresse.