Essen: Dringende Warnung vor Schockanrufern – Fälle häufen sich aktuell in Essen

45276 E.-Steele/45259 E.-Heisingen/45128 E.-Südviertel: Aus gegebenem Anlass warnt die Essener Polizei erneut eindringlich vor Trickbetrügern, die mit Schockanrufen vor allem ältere Menschen massiv unter Druck setzen, um an deren Ersparnisse und Wertgegenstände zu gelangen. In Essen häufen sich in diesen Tagen Fälle, in denen die Trickbetrüger große Beute machen konnten. Die Masche der Täter ist stets gleich: Ein angeblicher Angehöriger, in der Regel Sohn oder Tochter, meldet sich völlig aufgelöst unter Tränen und berichtet von einem schweren Verkehrsunfall, bei dem zum Beispiel ein Kind tödlich verunglückt sei. Der Anrufer trage die Schuld am Unfall und sei deshalb nun in Haft. Im Anschluss wird das Gespräch an einen Polizeibeamten und/oder eine Staatsanwältin übergeben. Diese wirken durch ihre seriöse Art und eloquente Ausdrucksweise sehr vertrauenswürdig und bestätigen die angebliche Notlage. Die einzige Möglichkeit, den Unfallverursacher des Verkehrsunfalls aus der Haft zu entlassen, sei die Zahlung einer Kaution - auch Schmuck werde als Sicherheitsleistung akzeptiert. Geld und Wertsachen müssten, falls nicht zuhause deponiert, schnellstens von der Bank geholt werden. Ist das angerufene Opfer erst einmal geködert, wird es bis zur Übergabe von Geld und/oder Wertgegenständen dauerhaft am Telefon gehalten, um sicherzugehen, dass es keinen Kontakt zur richtigen Polizei oder zu Verwandten/Bekannten suchen kann. Gleichzeitig wird der psychische Druck auf das Opfer stetig erhöht und verhindert, dass es die angebliche Notlage möglicherweise doch anzweifelt. In den vergangenen Tagen machten Trickbetrüger auf diese Weise bei einer 79-jährigen Seniorin in Steele, einem 76-jährigen Mann in Heisingen und einer 84-jährigen Frau im Südviertel große Beute. Zurück bleiben traumatisierte Menschen, die nur schwer begreifen, dass ihr Angehöriger nicht in einer Notsituation steckt. Gleichzeitig schämen sich die Betroffenen, dass sie Betrügern aufgesessen sind. Teilweise erstatten sie aus diesem Grund keine Anzeige bei der Polizei. In dem Zusammenhang rät die Polizei: - Seien Sie grundsätzlich misstrauisch, wenn ein Anrufer Geld oder andere Wertsachen von Ihnen fordert: Besprechen Sie dies mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehenden Personen. - Rufen Sie bei ihrem Tochter/Sohn/Enkel/Neffen/Nichte unter der altbekannten Nummer an und vergewissern Sie sich, ob diese Sie tatsächlich kontaktiert haben und sich in einer Notsituation befinden. - Geben Sie Fremden keine Auskunft über Ihre familiären oder finanziellen Verhältnisse! - Lassen Sie sich weder zeitlich noch emotional unter Druck setzen! Beenden Sie schnellstmöglich das Gespräch! - Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen - auch nicht, wenn diese angeblich im Auftrag von Verwandten/Bekannten handeln oder sich als Polizeibeamte oder Staatsanwälte ausgeben. - Die Polizei fordert niemals Kautionen in Zusammenhang mit einer Festnahme. - Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt über den Notruf 110! Beenden Sie vorher das aktuelle Gespräch oder nutzen ein anderes Telefon. - Informieren Sie Verwandte, Bekannte, Nachbarn und Freunde über diese Betrugsform. Hilfreiche Hinweise finden Sie in folgenden Broschüren, die Sie herunterladen können:https://essen.polizei.nrw/sites/default/files/2018-09/Broschuere_SAEM_36s_web.pdf https://polizei.nrw/sites/default/files/2020-04/228-BR-Im-Alter-sicher-leben%20%28003%29.pdf https://polizei.nrw/sites/default/files/2020-04/229-BR-Gut-beraten-im-hohen-Alter%20%28002%29.pdf /SyC Rückfragen bitte an: Polizei Essen/ Mülheim an der Ruhr Pressestelle Telefon: 0201-829 1065 (außerhalb der Bürodienstzeit 0201-829 7230) Fax: 0201-829 1069 E-Mail: pressestelle.essen@polizei.nrw.de