BPOLI EF: Fahrkartenkontrolle von 3 libyschen Staatsangehörigen endet mit Asylgesuch bei der Bundespolizei
Drei libysche Staatangehörige im Alter von 23, 25 und 26 Jahren waren in der vergangenen Nacht in einem Schnellfahrzug der DB AG auf der Strecke von Fulda nach Erfurt unterwegs. In der Bahn wurden alle drei durch das Zugbegleitpersonal ohne gültigen Fahrschein festgestellt. Sodann versteckten sie sich in einer Toilette, um einem Fahrtauschluss oder weiteren Maßnahmen zu entgehen.
Beim Halt des ICE am Erfurter Hauptbahnhof wurden die drei Männer durch Streifen der Bundespolizei in Empfang genommen. Auf Grund fehlender Identitäts- oder Aufenthaltspapiere musste das Trio mit zur Dienststelle genommen werden. Mit Hilfe eines hinzugezogenen Sprachmittlers konnten die Personen vernommen werden. Hierbei wurde bekannt, dass die Gruppe über die sogenannte Mittelmeer-Route nach Europa geschleust worden ist. Die Einreise nach Deutschland erfolgte über Frankreich. Einer der Geschleusten gab an, weiter nach Chemnitz reisen zu wollen, da ein Familienmitglied dort bereits ein Asylverfahren durchläuft.
Im Laufe der Vernehmung stellten alle Männer ein Schutzersuchen. Nach Abschluss der strafprozessualen und ausländerrechtlichen Erstformalitäten wurden die Libyer der örtlichen Ausländerbehörde zugewiesen.
Für die Bundespolizei ist der Sachverhalt damit nicht beendet, da in den Vernehmungen die Rede von einer -33- Personen starken Gruppe Geschleuster war. Vielmehr gilt es die gewonnenen Erkenntnisse zu möglichen Schleusern, genutzten Dokumenten und der gewählten Reiseroute auszuwerten, sodass Maßnahmen gegen kriminelle Organisationen, die sogenannten Hintermänner, initiiert werden können. (KT)
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