Bundespolizeidirektion München: Rempelei, Einhandmesser und Pfandflaschenstreit beschäftigen Bundespolizei: Körperliche Auseinandersetzungen in den drei großen Münchner Bahnhöfen
Am Donnerstag (21. Oktober) beschäftigte nicht nur Sturm "Ignatz" die Bundespolizei im S-Bahnbereich sondern auch drei unabhängige Körperverletzungsdelikte an den drei großen Bahnhöfen in München.
* Gegen 19:30 Uhr kam es im Bahnhof Pasing zu einer wechselseitigen Körperverletzung zweier offensichtlich Alkoholisierter. Die Sachverhaltsaufklärung ergab, dass ein 51-Jähriger aus Puchheim und ein 39-Jähriger aus Aubing (beide Deutsche) auf der Rolltreppe zum Bahnsteig 5 wegen einer Rempelei in Streit geraten waren. Beim anschließenden Gerangel fügten sich beide gegenseitig kleinere Schürfwunden zu. Beim Älteren war zudem eine Schwellung an der Nase erkennbar. Beim Streit wurde der Rucksack des Jüngeren beschädigt. Während des Konfliktes kam es auch zu gegenseitigen Beleidigungen.
Einen angebotenen freiwilligen Atemalkoholtest lehnten beide ebenso ab wie eine fotografische Sicherung der Verletzungen. Nachdem durch die Beamten die Identitäten geklärt waren, wurden beide auf freien Fuß belassen. Gegen sie wird nun wegen wechselseitiger Körperverletzung, Beleidigung sowie Sachbeschädigung ermittelt.
* Gegen 21 Uhr wurde eine Streife der Bundespolizei auf eine körperliche Auseinandersetzung im Personentunnel des Ostbahnhofes aufmerksam. Ein 27-jähriger Deutscher war mit einem 28-jährigen Italiener - aus unbekannten Gründen - in Streit geraten. In dessen Folge soll es zu Schlägen und Tritten gegen den Italiener gekommen sein. Der Geschädigte klagte im Anschluss über Schmerzen, verweigerte jedoch den Einsatz von Sanitätern.
Ein 35-jähriger Deutscher, der versuchte den Streit zu schlichten, wurde vom 27-Jährigen heftig am Arm gepackt, so dass er später ebenfalls über Schmerzen klagte. Zudem bedrohte er ihn mit Worten. Ein 30-jähriger Türke griff ebenfalls noch schlichtend ein. Er versuchte die Personen zu trennen.
Erst im Nachgang der Befragungen stellte sich heraus, dass sich die vier Personen (drei aus Berg am Laim, der 30-Jähriuge aus Obergiesing) kennen und gemeinsam den Ostbahnhof betreten hatten. Bei der Sachverhaltsaufklärung durch die Bundespolizei zog der 30-jährige Türke ein geschlossenes Einhandmesser aus dem Socken, dass er unbemerkt auf einer Treppe ablegen wollte. Ganz offensichtlich um ein Auffinden während der zu erwartenden Kontrolle durch die Bundespolizisten zu vermeiden.
Alle vier Beteiligten verweigerten die angebotene freiwillige Atemalkoholkontrolle. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden sie auf freien Fuß belassen. Der Personentunnel war zum Tatzeitpunkt stark frequentiert, sodass der Vorfall öffentlichkeitswirksam war. Unbeteiligte waren in den Sachverhalt nicht involviert. Die Bundespolizei ermittelt nun - zunächst gegen den 27-Jährigen wegen Körperverletzung sowie gegen den 30-Jährigen wegen des waffenrechtlichen Verstoßes.
* Gegen 21:45 Uhr kam es im Zwischengeschoss des Hauptbahnhofes zu körperlichen Auseinandersetzungen zweier Personen. Beim Streit um Pfandflaschen gerieten zwei der Obdachlosenszene Zuordenbare in Streit, der gegenseitige Tätlichkeiten nach sich gezogen haben soll. Dabei soll eine nicht alkoholisierte 45-Jährige aus Guinea einem 60-jährigen Ungar erst auf den Rücken und gegen die Brust geschlagen haben. Daraufhin soll der mit 3,06 Promille alkoholisierte Ungar der Frau ins Gesicht geschlagen haben.
Beide Beteiligte blieben nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft München auf freiem Fuß. Eine ärztliche Behandlung lehnten beide, gegen die wegen wechselseitiger Körperverletzung ermittelt wird, ab.
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Wolfgang Hauner
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