BPOLI EF: Schleusung von Afghanen in Nordthüringen aufgefallen

Nachdem Autobahn- und Bundespolizei bereits vor wenigen Tagen zu einer Schleusung eines marokkanischen Staatsangehörigen zu einem Rasthof im Eichsfeld hinzugezogen worden sind, fand eine sogenannte Behältnisschleusung am gestrigen Tag erneut ein jähes Ende in Nordthüringen. Auf dem Parkplatz Leinetal an der Bundesautobahn A38, in Fahrtrichtung Göttingen, wurde durch einen Zeugen am gestrigen Tag beobachtet, wie Personen die Ladefläche eines LKW verlassen haben, die augenscheinlich als blinde Passagiere unterwegs waren. Die hinzugezogene Autobahn- und Bundespolizei aus Nordhausen konnte durch ein zeitnahes Eintreffen am Ereignisort -5- Personen ausländischer Herkunft feststellen. Auch der Fahrer des bulgarischen LKW mit Sattelauflieger wurde vor Ort angetroffen. In einer ersten Sachverhaltsaufklärung kristallisierte sich heraus, dass der Lastkraftwagenfahrer von seinen Passagieren nichts wusste und diese unbemerkt, vermutlich beim Beladungsvorgang in Bulgarien, den Anhänger bestiegen haben. Dieses Phänomen ist insoweit nicht neu und passt in die Schemata bisher festgestellter Schleusungen im mitteldeutschen Raum. Bei den -5- Personen handelte es sich um männliche, afghanische Jugendliche im Alter von 16, 17 und 18 Jahren. Diese wurden vor den polizeilichen Maßnahmen von den eingesetzten Kräften zunächst versorgt, da sie auf Grund der tiefen Temperaturen und der mehr als eintägigen Route unterkühlt und hungrig waren. Ersten Ermittlungen zufolge haben die bisher unbekannten Schleuser einen vierstelligen Betrag verlangt um den Personen auf die beschwerliche und lebensgefährliche Überfahrt nach Zentraleuropa zu verhelfen. Die Jungen stellten jeweils Asylanträge. Im Nachgang an die polizeiliche Arbeit wurden diese in eine Jugendeinrichtung verbracht, bevor sie im weiteren Verlauf an die Erstaufnahme des Landes Thüringen übergeben werden. Für die Bundespolizei bringt dieser Sachverhalt erneut Erkenntnisse zu Schleusungsrouten, gezahlten Beträgen und den involvierten Schleppern zu Tage. Diese gilt es nun im Verbund mit ausländischen Behörden zu nutzen um kriminellen Netzwerken entgegen zu treten. Die Bundespolizeiinspektion Erfurt weist daraufhin, dass Zeugen solcher Straftaten sich an den polizeilichen Notruf 110 oder jede beliebige Polizeidienststelle wenden können. (KT) Rückfragen bitte an: Bundespolizeiinspektion Erfurt Telefon: 0361/ 65983 - 0 E-Mail: bpoli.erfurt.oea(at)polizei.bund.de