Die Kripo informiert zu einem aktuellen Phänomen bei „Anlagebetrügen“
Wer auf der Suche nach einer lukrativen Kapitalanlage ist, sollte gerade bei der angeblichen Aussicht nach dem schnellen Geld Vorsicht walten lassen. Beim sogenannten Anlagebetrug werben Betrüger gezielt mit dem falschen Versprechen von risikolosen Renditen und hohen Gewinnen. „Anlagebetrügen“
Derzeit stellt die Kriminalpolizei im gesamten Schutzbereich des Polizeipräsidiums Schwaben Nord ein neues Phänomen bei derartigen Betrügereien fest:
Die Kriminellen suchen mittels gängiger Online-Dating-Plattformen unter einer erfundenen Identität den Kontakt zu ihren potentiellen Opfern. Dort täuschen sie zunächst vor, eine Beziehung eingehen zu wollen. Sobald sie sich deren Vertrauen erschleichen können, lenken die Täter die weiteren Gesprächsthemen auf den Handel und die Anlage von Kryptowährungen.
Die Betrüger versuchen nun ihr Gegenüber zu überzeugen, dass diese zunächst auf bekannten und renommierten Cybertrading-Plattformen in Kryptowährungen investieren. Sofern die Opfer darauf eingehen, werden ihnen Downloadlinks zur Installation einer Fake-App übermittelt. Oftmals vermittelt diese den Anschein einer offiziellen Applikation oder einer seriösen Handelsplattform. Tatsächlich handelt es sich allerdings um eine komplette Fake-App, welche die Betrüger selbst programmierten und die einer echten Trading-App täuschend ähnlich ist. Im Anschluss investieren die Opfer ihr Vermögen, zum Teil über Wochen und Monate hinweg, in mutmaßlich steigende Kurse. Die Kursentwicklungen sind jedoch rein fiktiv und werden den Opfern über die Fake-App vorgegaukelt. Die Täter versuchen so, die Betrogenen zu immer mehr und immer höheren Einzahlungen zu bewegen.
Möchte sich ein Opfer seine Einlagen oder Gewinne auszahlen lassen, ist dies unter Behauptung fadenscheiniger Ausreden nicht möglich. Nun werden plötzlich überzogene Gebühren oder Steuern gefordert. Erst wenn die Betrogenen den Schwindel erkennen, wird der Kontakt abgebrochen. Fakt ist, dass es niemals zu einer Auszahlung kommen wird.
Genauso erging es aktuell einem 26-jährigen Mann aus dem Landkreis Augsburg, der Anfang des Jahres 2021 auf einer Online-Dating-Plattform eine Frau aus dem Ausland kennenlernte. Nachdem man sich über längere Zeit online austauschte, empfahl sie ihm eine Applikation zum Handel mit Kryptowährungen. Während sich die Kurse angeblich prächtig entwickelten, investierte der 26-Jährige über Monate hinweg fast 100.000 Euro seines Privatvermögens bei dem Online-Handelsplatz. Als er sich die Gewinne auszahlen lassen wollte, wurde er hingehalten und erkannte erst spät die Betrugsmasche. Ende November diesen Jahres erstattete er daraufhin Anzeige bei der Kriminalpolizei in Augsburg, wo derzeit Ermittlungen wegen Anlagebetruges geführt werden. Ob er sein Geld jemals wiedersehen wird, bleibt abzuwarten.
Das sollten Sie beachten, wenn Sie Online-Trading-Apps oder Plattformen nutzen:
Ein deutlicher Hinweis, dass es sich bei einer Online-Trading-App um eine Fake-App handelt, ist, dass diese nicht über die offiziellen App-Stores (Google Play Store, Apple App Store) erhältlich sind. Fake-Apps können nur über den gesendeten Downloadlink heruntergeladen werden.
Seien Sie misstrauisch bei dem Versprechen von ungewöhnlich hohen Gewinnen mit wenig Einsatz.
Nehmen Sie sich Zeit. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
Informieren Sie sich über die Trading-Applikationen oder Plattformen, bevor Sie sich anmelden oder Geld überweisen.
Geben Sie keine sensiblen Daten preis, wie z.B. Zugangsdaten zum Online-Banking oder zu Ihrem Wallet (Tool für Online-Zahlungen)
Wie man derartige Betrugsmaschen erkennt und sich davor schützen kann, ist auch im Internet unter www.polizei-beratung.de nachzulesen.