Dinslaken – „Lügen haben kurze Beine“
Es begann mit einem ganz alltäglichen Einsatz für unsere Kollegin und unseren Kollegen an diesem Nikolaustag:
Am Montag gegen 17.55 Uhr machten sich die beiden Streifenbeamten auf den Weg zu einem Discounter an der Wallstraße. Dort hatte der Filialleiter einen Ladendieb auf frischer Tat gestellt.
Der 15-Jährige aus Xanten hatte einen Alarm ausgelöst, als er den Kassenbereich verlassen wollte. Daraufhin kontrollierte der Filialleiter seinen Rucksack, fand eine Dose Tabak im Wert von ca. 16 Euro und rief die Polizei.
Fall geklärt, obwohl der Jugendliche angab, im Auftrag eines Freundes gehandelt zu haben, dessen Namen er nicht kannte.
Aber bei diesem einen Fall sollte es nicht bleiben. Und auch nicht bei dieser "schlüssigen" Ausrede.
Da der junge Mann sich nicht ausweisen konnte, nahmen die Polizistin und ihr Kollege ihn kurzerhand mit auf die Wache.
Dort gab er erst einmal einen falschen Namen an, inklusive eines Phantasiegeburtsdatums, was natürlich ganz schnell herauskam.
Die Beamten stellten dann die richtigen Personalien fest und zudem, dass ihr Gegenüber in Xanten kein Unbekannter bei der dortigen Polizei war.
Doch der Nikolaus schien noch weitere dienstliche Überraschungen für die Polizisten im Gepäck zu haben:
Als die Kollegen den Rucksack des 15-Jährigen genauer durchsuchten, fanden sie eine schwarze Geldbörse.
Grundsätzlich nichts Ungewöhnliches. Doch es schien ganz offensichtlich nicht seine eigene zu sein.
In dem Portemonnaie entdeckten sie neben 40 Euro Bargeld und einer EC Karte auch den Personalausweis einer Frau aus Neukirchen-Vluyn.
Hierzu gab der Junge an, die Sachen im Stadtpark in Dinslaken gefunden zu haben.
Ermittlungen der Kollegen ergaben jedoch, dass der Besitzerin die Geldbörse am 02. Dezember bei einem Supermarktbesuch in Neukirchen entwendet worden waren. Der Inhalt der Börse stimmte mit den Angaben der Frau überein, bis auf die Tatsache, dass sie zum Zeitpunkt des Diebstahls nicht 40 Euro, sondern 200 Euro dabei hatte.
Doch neben dieser kleinen Überraschung fanden die Beamten noch ein Tierabwehrspray, ein sogenanntes Pfefferspray. Da der Xantener dieses Spray auch während des Ladendiebstahls dabei hatte, ergab sich dadurch noch der Verdacht des Diebstahls mit Waffen.
Die Polizisten stellten kurzerhand die Gegenstände sicher und übergaben den Jungen an seinen Vater.
Den 15-Jährigen erwartet jetzt ein Strafverfahren.
Unklar ist nur, ob er noch Besuch vom Nikolaus oder eher von Knecht Ruprecht bekommen hat.
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