Bad Nenndorf: Erneut Fälle von Schockanrufen – aufmerksamer Bankmitarbeiter informiert die Polizei

(Haa) Am Donnerstag, den 08.12.2021, kam es in der Kurstadt erneut zu Betrugsversuchen durch sogenannte Schockanrufe. In dem Zeitraum von 10:45 Uhr bis 14:20 Uhr wurden nach bisherigen Kenntnisstand der Polizei Bad Nenndorf sechs Seniorinnen und Senioren im Alter von 74 bis 93 Jahren angerufen. In den meisten Fällen meldete sich eine Frau bei den Angerufenen. Die vermeintliche Angestellte der Staatsanwaltschaft berichtete den Rentnerinnen und Rentnern von einem tödlichen Verkehrsunfall, verursacht durch einen nahen Familienangehörigen. In allen Fällen benötigte die oder der Angehörige schnellstmöglich Geld um eine Kaution bei der Staatsanwaltschaft hinterlegen zu können. Die genannten Summen fielen dabei recht unterschiedlich aus - zwischen 45.000EUR und 65.000EUR. Die Täter/in ging bei ihrer Erzählung so perfide und überzeugend vor, dass sie bei einer älteren Dame beinahe Erfolg gehabt hatte. Die lebensältere Dame, durch die Eindrücke des geschilderten Sachverhaltes derart verunsichert und unter Druck gesetzt, fuhr mit dem Taxi zu ihrer Bank, um dort die geforderte Summe von 65.000EUR von ihrem Konto abzuheben. In der Bankfiliale bat die Dame glücklicherweise einen Mitarbeiter um Unterstützung beim Abheben des Geldes. Dem aufmerksamen Angestellten kam die Situation ungewöhnlich vor und er informierte die Polizei. Die Beamten des Polizeikommissariats Bad Nenndorf konnten die Geschädigte beruhigen und den Sachverhalt aufklären. Weiter lobten die Polizisten auch das Verhalten des Bankmitarbeiters. Die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg informiert, dass die Versuche gerade lebensältere Mitbürgerinnen und Mitbürger mit dem Enkeltrick, dem falschen Polizeibeamten oder der Methode des Schockanrufes zu betrügen und damit an Bargeld zu gelangen, nicht weniger werden. Die Polizeibeamten stellen jedoch erfreulicherweise fest, dass in der Mehrzahl der Fälle die Betroffenen die Betrugsmaschen durchschauen, das Gespräch frühzeitig beenden und die Polizei informieren. In den meisten Fällen stellt sich die Frage was man gegen solche Anrufe tun kann? Wichtig ist im Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis über diese Phänomene zu sprechen und damit frühzeitig zu sensibilisieren. Auch sollte man sich mit der Familie über die Sicherung von Erspartem oder Wertgegenständen unterhalten. Eventuell kann auch ein Überweisungs- oder Abhebelimit bei der Hausbank eingerichtet werden. Diese Gespräche, gerade mit lebensälteren Angehörigen, kann mitunter nicht immer einfach sein und sollte in keinem Fall als Entmündigung oder Unselbstständigkeit verstanden werden. Es geht vorrangig darum, dass Betrüger nicht an das Ersparte der Betroffenen gelangen. Weiter gibt die Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg ihren Bürgerinnen und Bürgern folgende Verhaltenshinweise mit auf den Weg: - Die Polizei bittet Sie niemals um Geldbeträge oder eine Kautionsstellung - Die Polizei ruft sie niemals unter der Telefonnummer 110 an - Geben Sie am Telefon keine Informationen zu Ihren persönlichen (Vermögens-)Verhältnissen weiter - Lassen Sie sich am Telefon niemals unter Druck setzen und beenden Sie im Zweifelsfall das Gespräch - Übergeben Sie niemals Geld oder andere Wertgegenstände an unbekannte Personen - Halten Sie bei Geldforderungen Rücksprache mit der Familie, dem Freundes- oder Bekanntenkreis - Informieren Sie die Polizei über etwaige VorfälleWeitere Informationen zum Thema "Betrugsmaschen" finden Sie auf folgender Seite der Polizeilichen Kriminalberatung: https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/ Rückfragen bitte an: Julia Haase Polizeiinspektion Nienburg/Schaumburg Presse-und Öffentlichkeitsarbeit Amalie-Thomas-Platz 1 31582 NIENBURG Telefon: 05021 9778-204 Fax2mail: +49 511 9695636008