211221-x-K Anlagebetrug in Millionenhöhe – Nachtrag zu den bundesweiten Durchsuchungen (Ziff. 1 von heute)

Erste Ergebnisse der Einsatzmaßnahmen: Im Zusammenhang mit den Durchsuchungen am frühen Morgen haben Kriminalbeamte zwei vom Amtsgericht Köln erlassene Haftbefehle in Düsseldorf und im bayerischen Ostheim vor der Rhön vollstreckt, zahlreiche Kontobeschlagnahmen durchgeführt und Datenträger, unter anderem Mobiltelefone, Firmenserver und Computer, sichergestellt. Die beiden festgenommenen 30 Jahre alten Männer sollen den Anlagebetrug mit organisiert haben. Die Auswertung der sichergestellten elektronischen Asservate und Unterlagen bleibt abzuwarten. Gleiches gilt für die ersten Vernehmungen. Erläuterungen zu den Tatvorwürfen: Die Beschuldigten sollen einer internationalen kriminellen Organisation angehören, die europaweit Investoren getäuscht haben soll. Beim Wertpapierhandel über die Online-Internetplattform "24option.com" sollen die Tatverdächtigen immense Gewinne im hohen zweistelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt haben. Kunden wurde die Möglichkeit geboten, auf sinkende oder steigende Kurse von Finanzprodukten wie Währungen, Differenzgeschäfte, Aktien, Kryptowährungen, aber auch Rohstoffe zu setzen. Die Mindesteinzahlung lag bei 250 Euro. Um das Vertrauen in die Online-Plattform zu stärken, nutzten die Beteiligten unter anderem auch Werbepartner des öffentlichen Lebens sowie die gefälschte Webseiten einer in Deutschland ausgestrahlten Fernsehsendung, in welcher Start-Up-Unternehmen für Investitionskapital werben. Tatsächlich sollen die Beschuldigten allein das Ziel verfolgt haben, die Gelder der Anleger komplett für sich zu vereinnahmen. Nach der Registrierung auf der professionell aufgebauten Internetseite wurden die interessierten Kunden persönlich betreut. Hierzu sollen alleine 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich als Handelsexperten im Finanzmarkt ausgaben, in einem Kölner Call-Center gearbeitet haben, das im Juni 2020 nach Zypern verlegt und von der dortigen Bankenaufsicht wegen Betrugsverdachts geschlossen wurde. Die Ermittlungen im vorliegenden Verfahren führten auch nach Israel. Am 10. August beschlagnahmten die israelischen Ermittlungsbehörden bei der Durchsuchung mehrerer Privat- und Geschäftsanschriften riesige Datenmengen (100 Terabyte) sowie Vermögenswerte in Höhe von 12 Millionen Euro. (de) Rückfragen von Medienvertretern bitte an: Polizeipräsidium Köln Pressestelle Walter-Pauli-Ring 2-6 51103 Köln Telefon: 0221/229 5555 e-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.de