Viersen-Dülken: Betrüger wollen mit Schockanruf fünfstelligen Eurobetrag erbeuten – Bankmitarbeiter verhindert Betrug in letzter Sekunde

Eine 83-jährige Viersenerin ist letzte Woche Donnerstag beinahe Opfer von Betrügern geworden. Mit einem sogenannten Schockanruf setzten die Betrüger die Seniorin unter Druck und wollten so einen fünfstelligen Eurobetrag erbeuten. Zunächst hatte die Seniorin den Anruf ihrer angeblichen Tochter erhalten, die mit hysterischer Stimme angab, einen tödlichen Unfall verursacht zu haben und nur nach Zahlung einer hohen Kaution aus der Haft frei käme. Diese Legende untermauerte ein angeblicher Polizist. Er erklärte ihr zudem, dass die Stimme der Tochter etwas anders sei, da sie sich beim Unfall auf die Zunge gebissen habe. Beim Versuch, das Geld bei der Bank abzuheben scheiterte die Seniorin daran, dass ein aufmerksamer Bankmitarbeiter den Verdacht eines Betruges hatte. In einem langen Gespräch habe ihm die 83-Jährige von dem Anruf erzählt. Gemeinsam verständigten sie die Polizei. Die Polizei appelliert: Leider gelingt es den Kriminellen immer wieder, zum Erfolg zu kommen. Unter anderem durch Schockanrufe (Enkel hat Notlage, Familienmitglied ist schwer verunglückt/an Corona erkrankt und dafür wird Geld benötigt u. ä.), das Vortäuschen einer amtlichen Eigenschaft (Polizist, Rechtsanwalt, Notar), das stundenlange Ausüben von Druck und das Schüren von Ängsten sind die häufig betagten Opfer nicht in der Lage, sich gegen diese professionell geschulten Anrufer zu wehren. Sie sind ihnen und ihren ausgefeilten Machenschaften einfach hilflos ausgeliefert. Wenn die Kriminellen ihre Opfer einmal "am Haken" haben, lassen sie so schnell nicht los und verbieten den Senioren jeglichen Kontakt zur Außenwelt. Oft geben sie ihnen auch noch Verhaltenshinweise mit auf den Weg, was sie ihrem Kundenberater bei der Bank erzählen sollen, falls sie auf die hohe Bargeldabhebung angesprochen werden. Damit ist dann auch der oft einzige Kontakt vor der Tatvollendung - nämlich der Bankmitarbeiter - nicht mehr in der Lage, den Erfolgseintritt zu verhindern. Die Senioren treten nämlich in ihrer Angst und Not oft sehr resolut bei ihrem Kundenberater auf und beharren auf der Auszahlung. Für diese Fälle haben unsere Kolleginnen und Kollegen einen Briefumschlag entwickelt, der den Senioren im allerletzten Moment noch die Augen öffnen und eine Übergabe der Wertsachen an die Kriminellen verhindern soll. In diese Briefumschläge wird die erbetene Auszahlung gesteckt, wenn alles Reden und Beraten nichts genutzt hat. Auf der Vorderseite des Umschlags sind Fragen aufgedruckt. Auf der Rückseite ist eine eindringliche Warnung und die Aufforderung, die 110 zu wählen, wenn zwei oder mehr Fragen auf der Vorderseite mit JA beantwortet wurden. /mr (1109) Rückfragen bitte an: Kreispolizeibehörde Viersen Pressestelle Michael Radloff Telefon: 02162/377-1191 E-Mail: pressestelle.viersen@polizei.nrw.de