Einsatz der Polizeiinspektion Anklam anlässlich einer angemeldeten Versammlung mit Aufzug in Wolgast
Die Polizeiinspektion Anklam führte heute, Mittwoch den 29.12.2021, in der Herzogstadt Wolgast einen Polizeieinsatz mit zahlreichen Einsatzkräften durch. Anlass war eine Versammlung mit Aufzug, die beim Landkreis Vorpommern-Greifswald angemeldet wurde.
An der Versammlung unter dem Motto: "Unverhältnismäßige Corona-Maßnahmen beenden" nahmen in der Spitze rund 2000 Personen teil.
Zunächst hatte die Versammlung mit einer Auftaktkundgebung gegen 18:00 Uhr "Am Kai" in Wolgast begonnen. Gegen 19:00 Uhr bewegten sich die Versammlungsteilnehmer nach einigen Redebeiträgen von dort links auf die B111 in Richtung Kreuzung Platz der Jugend und anschließend rechts in die Breite Straße. Von dort ging es die Breite Straße entlang rechts auf die Wilhelmstraße bis zum Marktplatz. Vom Markplatz bewegten sich die Teilnehmer weiter auf die Lange Straße und über die Burgstraße zurück bis zum Ausgangspunkt Am Kai. Dort wurde die Versammlung gegen 20:15 Uhr für beendet erklärt.
Zahlreiche Personen des Aufzugs hielten sich nicht an die Auflage zum Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung. Die Polizei nahm daraufhin Kontakt zur Versammlungsleitung auf, welche anschließend auf die Einhaltung der Maskenpflicht hinwies. Die Versammlungsteilnehmer wurden zusätzlich aktiv von den Einsatzkräften angesprochen und über Lautsprecherdurchsagen zum Tragen einer Maske aufgefordert. Dieser Aufforderung kam der Großteil der Versammlungsteilnehmer bis zum Schluss nicht nach.
Im Laufe des Aufzuges kam es vereinzelt zum Abbrennen pyrotechnischer Erzeugnisse aus dem Aufzug heraus. Zudem führte ein Teilnehmer eine verbotene Reichskriegsflagge mit sich. Der Teilnehmer wurde von der Versammlung ausgeschlossen und Anzeige gem. § 86a StGB wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen erstattet.
Im weiteren Verlauf stellten Einsatzbeamte Schutzbewaffnung bei einem Teilnehmer im Aufzug fest, dieser trug sogenannte Schlagschutzhandschuhe. Während die Identität des Tatverdächtigen festgestellt werden sollte, kam es zu Solidarisierungseffekten und der Teilnehmer wurde durch eine größere Personengruppe aus der polizeilichen Maßnahme befreit und konnte sich dieser entziehen. Bei der Befreiungsaktion wurden zwei Einsatzbeamte durch Schläge und Tritte an Hand und Hinterkopf leicht verletzt. Im späteren Verlauf des Aufzuges konnte die Person erneut im Aufzug festgestellt werden. Sie wurde daraufhin von Polizeikräften identifiziert, angesprochen und von der Versammlung ausgeschlossen. Zudem wurden bei der Person zwei mitgeführte Messer festgestellt, die beschlagnahmt wurden. Ermittlungsverfahren wegen des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und Verstößen gegen das Versammlungs- und Waffengesetz wurden eingeleitet.
Zudem fühlte sich ein Teilnehmer der Versammlung durch die Eingriffsmaßnahmen der Polizei in dem zuvor genannten Zusammenhang in seiner körperlichen Unversehrtheit beeinträchtigt und erstattete Anzeige gegen eine Einsatzbeamtin. Der Sachverhalt wurde aufgenommen und wird im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens bearbeitet.
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