Schlag gegen internationalen Drogenring
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In einer Gemeinschaftsaktion konnten heute Morgen (07.02.22) deutsche und niederländische Ermittler vier mutmaßliche Drogenhändler festnehmen. Es handelt sich um einen 44-jährigen Mann aus Groningen, einen 52-jährigen Mann aus Emmer-Compascuum sowie eine 44-jährige Frau aus Emmer-Compascuum und eine 30-jährige Frau aus Emmer-Compascuum. Im emsländischen Sögel wurde eine weitere Person vorläufig festgenommen. Der Vorwurf: Bandenmäßiger Handel mit Betäubungsmitteln und Anbau von Cannabis in nicht geringen Mengen.
Bei der konzertierten Durchsuchungsaktion, die heute früh parallel in insgesamt zwölf Objekten stattfand, konnte die Polizei zahlreiche Beweise und Gegenstände sicherstellen. Darunter zwei professionell betriebene Cannabis-Plantagen in Sögel und Schwanewede wie auch große Mengen Drogen in den Niederlanden. Auch in Molbergen konnte die Polizei Anlagentechnik für eine funktionsfähige Plantage auf 10 Europaletten feststellen. Noch dazu stellte die Polizei große Mengen Bargeld sowie mehrere scharfe Schusswaffen, samt Munition sicher - auch in Sögel wurde eine geladene Waffe in einem Ver-steck gefunden. Die Ermittlungen ergaben auch, dass die Verdächtigen in Geldwäsche verwickelt waren. Daher wurden einige PKW, Wohnungen und Bankkonten beschlagnahmt. Die Durchsuchungen fanden u.a. in Groningen (NL), Emmen (NL) und in drei Häusern in Emmer-Compascuum (NL), sowie im deutschen Molbergen, in drei Objekten in Sögel und Schwanewede statt.
"Wir sind sehr zufrieden mit der grenzüberschreitenden Polizeiaktion. Ein empfindlicher Schlag gegen die Drogenkriminalität. Die Zusammenarbeit bei diesem Großeinsatz hat perfekt geklappt.", sagte Kriminaldirektor Heinz Defayay von der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim, Leiter der polizeilichen Einsatzmaßnahmen in Deutschland.
Auf deutscher Seite gelang im Vorfeld des heutigen Einsatzes durch intensive Ermittlungs-und Aufklärungsarbeit der Regionalen Verbindungsstelle und weiterer niedersächsischer Dienststellen maßgebend zum diesem empfindlichen Schlag gegen den internationalen Drogenhandel beizutragen. Dabei hatte die deutsch-niederländische Verbindungsstelle mit Sitz in Lingen im Austausch mit der niederländischen Polizei für eine umfassende Unterstützung und Koordinierung auf deutscher Seite gesorgt. Beispielsweise lieferten die deutschen Ermittler wertvolle Hinweise zu der Täterbande ins Nachbarland. Außerdem sorgten sie für einen ständigen Informationstausch sowie die Bearbeitung einer Vielzahl von Rechtshilfeersuchen aus den Niederlanden.
An der Polizeiaktion waren auf deutscher Seite die Regionale Verbindungsstelle der Polizeidirektion Osnabrück in Zusammenarbeit mit den Polizeiinspektionen Verden/Osterholz, Cloppenburg/Vechta und Emsland/Grafschaft Bentheim und der Staatsanwaltschaft Aurich beteiligt. Bei der Polizeiinspektion Emsland/Bentheim wurde eigens ein Führungsstab für die Einsatzmaßnahmen in Deutschland eingerichtet. Insgesamt waren rund 200 Beamtinnen und Beamte in Deutschland und den Niederlanden im Einsatz.
Die Verhaftungen erfolgten im Rahmen des niederländischen Newton-Projekts, welches aus mehreren Interventionsteams in den nördlichen Niederlanden besteht, die sich auf die Bekämpfung von Drogenkriminalität und Subversion konzentrieren. "Wir haben bei diesen Ermittlungen eng mit der deutschen Polizei zusammengearbeitet", sagt Heidi de Voogd, Teamleiterin Newton. Es sei eine hervorragende und erfolgreiche Zusammenarbeit gewesen. Die Ermittlungen gegen diese Verdächtigen und ihre Beteiligung an der Ermöglichung des professionellen Cannabisanbaus sind mit den Festnahmen noch nicht abgeschlossen. "Jeder Eingriff bringt mehr Wissen und Informationen", sagt De Voogd. "Das können wir in dieser Untersuchung und in anderen Ermittlungen gegen kriminelle Organisationen mit subversivem Charakter wiederverwenden."
Die Polizei kam den Verdächtigen durch eigene Ermittlungen und anonyme Hinweise aus den Niederlanden und Deutschland auf die Spur - ergänzt durch Informationen aus verschlüsselten Telefonen. "Es ist sehr wichtig, Informationen mit uns zu teilen, wenn Sie vermuten, dass in Ihrer Nähe etwas Verdächtiges vor sich geht", sagt De Voogd. "Jede noch so kleine Information ist will-kommen. Manchmal ist ein kleines Detail das fehlende Puzzleteil, das wir zusammensetzen müs-sen, und kann daher für unsere Ermittlungen von großem Wert sein."
Rückfragen bitte an:
Polizeidirektion Osnabrück
Marco Ellermann
Telefon: 0541 - 327 1024
E-Mail: pressestelle@pd-os.polizei.niedersachsen.de