Staatsanwaltschaft und Polizei ermitteln wegen fingierter Sprachzertifikate
Die Staatsanwaltschaft Flensburg und Bezirkskriminalinspektion Flensburg führen derzeit ein Ermittlungsverfahren gegen zehn Beschuldigte wegen des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Einschleusens, gewerbsmäßigen Betruges und Urkundenfälschung.
Nach den bisherigen Ermittlungen besteht der Verdacht, dass die Beschuldigten als Mitglieder einer überregional agierenden Tätergruppierung Flüchtlingen und anderen Zuwanderern Zertifikate über das angebliche Bestehen des Deutsch-Tests für Zuwanderer (DTZ) auf dem Niveau B1 verschafften. Für die sodann erschlichenen B1-Zertifikate wurden von den Abnehmern "Gebühren" erhoben. Im Rahmen der Ermittlungen wurden bisher sowohl vollständig als auch teilweise fingierte Prüfungen festgestellt. Die B1-Zertifikate dienen der Vorlage bei Ausländerbehörden etwa im Rahmen von Anträgen auf Erteilung einer Niederlassungserlaubnis. Die Abnehmer kamen aus dem gesamten Bundesgebiet. Im Zentrum der Ermittler steht der ehemalige Leiter einer Sprachschule für Zuwanderer.
Am 15.01.2022 fanden Durchsuchungsmaßnahmen an mehreren Orten in Schleswig-Holstein statt, bei denen neben Datenträgern auch manipulierte Prüfungsunterlagen und weitere Beweismittel sichergestellt wurden. Die Ermittlungen dauern an.
Auskünfte zum Verfahren erteilt die Staatsanwaltschaft Flensburg, Oberstaatsanwältin Inke Dellius, unter der Rufnummer 0461-89429.
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