Trickbetrüger am Telefon – Die Polizei warnt vor falschen Anrufern
Am Montag (07.02.2022) kam es in Mittelfranken erneut zu dutzenden Anrufen von Trickbetrügern. Nach einem sog. Enkeltrick in Fürth erlangten unbekannte Täter Goldbarren von hohem Wert. In einem anderen Fall konnten Beamte in Nürnberg mehrere falsche Polizeibeamte festnehmen.
Die Polizei warnte in der Vergangenheit bereits mehrfach vor verschiedenen Betrugsmaschen am Telefon. Gestern kam es erneut zu einer Vielzahl solcher Anrufe in Mittelfranken.
In einem Fall rief ein unbekannter Täter gegen 17:00 Uhr eine 87-jährige Dame aus Fürth an. Der Anrufer stellte sich als Kriminalbeamter vor und teilte der Frau mit, dass ihre Enkeltochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht hätte. Damit die Enkeltochter wieder entlassen werden kann, müsse eine Kaution hinterlegt werden.
Da die Geschädigte durch das Telefonat unter Schock stand und ihrer Enkelin helfen wollte, übergab sie an eine unbekannte Komplizin des Anrufers eine Vielzahl von Goldbarren. Die Täterin erschien hierfür persönlich an der Wohnadresse der Frau. Das übergebene Gold hatte einen Wert im unteren sechsstelligen Bereich.
In einem weiteren Fall, ebenfalls am Montag, gelang es der Polizei mehrere Personen festzunehmen. Auch hier wurde eine 77-jährige Nürnbergerin gegen 14:00 Uhr von falschen Polizeibeamten angerufen. Die Frau wurde jedoch misstrauisch und verständigte die richtige Polizei. Im Rahmen einer geplanten Geldübergabe konnten später mehrere Personen festgenommen werden. Bei den verhafteten Personen handelt es sich um Bandenmitglieder, die direkte Verbindungen in die Türkei haben. Sie werden im Laufe des heutigen Tages (08.02.2022) dem Ermittlungsrichter vorgeführt.
Die weiteren Ermittlungen zu den geschilderten Fällen übernimmt die Nürnberger Kriminalpolizei. Hier wurde eine "Besondere Aufbauorganisation (BAO)" ins Leben gerufen, welche für Straftaten im Zusammenhang mit Anrufen von Trickbetrügern (sogenannter Callcenterbetrug) zuständig ist.
Das Polizeipräsidium Mittelfranken warnt erneut vor solch perfiden Betrugsmaschen und bittet Sie, Ihre älteren Angehörigen oder Nachbarn über folgende Warnhinweise aufzuklären:
- Sprechen Sie mit Angehörigen über Gefahren durch betrügerische
Telefonanrufe. - Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie
einfach auf. - Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten oder nach
Ihren Vermögensverhältnissen ausfragen. - Die Polizei wird niemals telefonisch die Herausgabe von Bargeld
oder Wertgegenständen fordern. - Gehen Sie nicht auf Telefonate ein, die Sie ungewollt erhalten. - Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen
Verhältnissen preis. - Wenn Sie der Anrufer auffordert, die 110 zu wählen, um die
Richtigkeit des Anrufers zu verifizieren, dann beenden Sie das
Gespräch, legen den Hörer auf und rufen dann eigenständig bei
der Polizei an. - Übergeben Sie niemals Geld oder Schmuck an unbekannte Personen. - Nutzen Sie die Möglichkeiten Ihrer Telefonanlage oder Ihres
Telefonanbieters zum Sperren unliebsamer Anrufe (z.B.
Verhinderung von Telefonaten aus dem Ausland). - Wenn Ihre Telefonnummer nicht in öffentlichen Verzeichnissen
stehen soll (z.B. dem Telefonbuch), dann lassen Sie die Nummer
dort löschen. - Seien Sie aufmerksam, wenn in Ihrer Nachbarschaft ältere
Menschen leben. Sprechen Sie mit ihnen über dieses Phänomen. - Melden Sie verdächtige Anrufe umgehend der Polizei. Scheuen Sie
sich nicht davor, den Polizeinotruf unter der 110 zu wählen,
wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt.Erstellt durch: Lisa Hierl / bl
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