220308-7-K/LEV Telefonbetrug falscher Europol-Mitarbeitender

Die Polizei warnt vor Telefonbetrügern, die sich als angebliche Mitarbeitende der europäischen Polizeibehörde Europol ausgeben und es aufs Geld der Angerufenen abgesehen haben. Bereits sieben Anzeigen mit einer Schadenssumme im vierstelligen Bereich sind innerhalb der letzten Tage bei der Polizei eingegangen. Gleichgelagerte Fälle sind auch in anderen Bundesländern bekannt geworden. Die Masche der Telefonbetrüger: Am Telefon meldet sich ein "Mr. Lucas", Officer bei Europol. Um seine Glaubwürdigkeit zu stärken, spricht er englisch und legitimiert sich mittels angeblicher Identifikationsnummer, der sogenannten "Badge-ID". Er gaukelt den Angerufenen vor, ihr Geld sei in Gefahr und müsse schnellstmöglich auf einem von Europol eigens dafür eingerichteten Konto im Ausland gesichert werden. Ermittlungen hätten ergeben, dass Drogenkuriere die persönlichen Daten und die Kontoverbindungen für die Anmietung von Autos nutzen würden. Im Detail: In allen Fällen forderte der Telefonbetrüger die Angerufenen auf, die App "Anydesk" herunterzuladen, sodass er direkten Zugriff auf das Computersystem erhielt. In Wahrheit wurde der Bildschirminhalt gespiegelt, sodass er alle Kontoaktivitäten der Angerufenen sehen und die Überweisung steuern konnte. Nach erfolgtem Zahlungseingang gab er an, das Geld könne mittels Legitimation über Videoanruf wieder zurückgeholt werden. Als die Personen dort anriefen, war die Nummer allerdings nicht vergeben. Dazu rät die Polizei: - Sperren Sie Ihr Bankkonto. Nutzen Sie nach der Entsperrung ausschließlich neue Passwörter und PINs für Ihr Konto. - Die Polizei fragt Sie nie nach Ihrem Vermögen oder fordert sie zur Herausgabe von Wertgegenständen oder Bargeld auf. Allgemein gilt: Geben Sie - insbesondere am Telefon - keine Auskünfte über persönliche und finanzielle Verhältnisse preis. - Überlassen Sie Unbekannten - auch nicht Polizei- und Bankmitarbeitenden - keinen Online-Zugriff auf Ihren PC und Ihre Konten. Denken Sie dran: Sie lassen ja auch keine unbekannte Person unkontrolliert in Ihre Wohnung oder Ihr Haus. - Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen: Legen Sie einfach auf. - Sind Sie sich unsicher nach einem Ihnen komisch vorkommenden Anruf oder glauben Sie, Opfer eines Betrugsversuchs geworden zu sein? Wählen Sie die Notrufnummer der Polizei "110". (kw/al) Rückfragen von Medienvertretern bitte an: Polizeipräsidium Köln Pressestelle Walter-Pauli-Ring 2-6 51103 Köln Telefon: 0221/229 5555 e-Mail: pressestelle.koeln(at)polizei.nrw.de