Erneute Geldübergabe nach Schockanruf
Telefonbetrüger haben am Mittwoch (09.03.2022) erneut durch einen sogenannten Schockanruf Bargeld und Schmuck im Wert von mehreren Zehntausend Euro erbeutet.
Eine Betrügerin hatte am Mittwochmittag gegen 12:00 Uhr auf dem Festnetzanschluss einer 89-jährigen Frau in Bornheim angerufen und sich als Tochter der Angerufenen ausgegeben. Sie berichtete dann, dass sie einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein anderer Verkehrsteilnehmer getötet worden sei. Aufgrund dessen müsse nun eine Kaution in Höhe von 60.000,- Euro von den Angehörigen der angeblich in Untersuchungshaft befindlichen Unfallverursacherin entrichtet werden.
Die schockierte Angerufene gab an, nur 9.000,- Euro Bargeld aufbringen zu können und übergab dieses sowie zahlreiche hochwertige Schmuckstücke gegen 13:00 Uhr nicht weit von ihrem Haus in Bornheim-Walberberg entfernt an einen ihr unbekannten Mann.
Zu dem Geldabholer liegen derzeit folgende Beschreibungsmerkmale vor:
Etwa 1,65-1,70 m groß - schlanke Statur - kurze, schwarze Haare - dunkle Jeans, dunkle Jacke - weißer Mund-Nasen-Schutz.
Am späten Mittwochabend meldete sich die inzwischen von der Geschädigten verständigte Tochter schließlich bei der Polizei. Bislang durchgeführte Fahndungs- und Ermittlungsmaßnahmen führten nicht zur Festnahme von Tatverdächtigen.
Das zuständige Kriminalkommissariat 24 hat die weitergehenden Ermittlungen zu dem Fall übernommen. Zeugen, die Beobachtungen mit einem möglichen Zusammenhang zu der geschilderten Übergabe in Walberberg gemacht haben, werden gebeten, sich unter der Rufnummer 0228 15-0 mit den Ermittlern in Verbindung zu setzen.
Die Polizei warnt: Betrüger geben sich als Polizisten aus und berichten bei "Schockanrufen" von Verkehrsunfällen, die Ihnen nahestehende Personen verschuldet haben sollen.
Seien Sie misstrauisch bei allen Anrufen - gesundes Misstrauen ist nicht unhöflich!
Rufen Sie Ihren vermeintlichen Verwandten unter einer Ihnen bekannten Nummer zurück und vergewissern Sie sich, ob tatsächlich eine Notlage vorliegt.
Machen Sie am Telefon keine Angaben zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen. Die richtige Polizei befragt Sie am Telefon nicht nach Bargeld oder Wertgegenständen, die Sie zu Hause oder auf einer Bank haben - auch nicht im Rahmen von dringenden Ermittlungen.
Händigen Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte aus.
Beenden Sie das Telefonat - legen Sie den Hörer einfach auf oder drücken Sie die entsprechende Taste am Telefon. Informieren Sie sofort die Polizei über 110, indem Sie nach dem Auflegen selbst den Notruf der Polizei wählen. Vertrauen Sie sich zudem Angehörigen oder Bekannten an.
Dieser Warnhinweis richtet ausdrücklich nicht nur an ältere Menschen, sondern auch an jüngere Generationen. Die Polizei braucht Sie alle als Multiplikatoren, um den Betrügern das Leben so schwer wie möglich zu machen und eine Aufklärung der Taten weiter zu intensivieren. Nutzen Sie bitte Ihre Netzwerke, um auf diese Taten aufmerksam zu machen.
Die Seniorenberatung der Bonner Polizei bietet Betroffenen und deren Familienangehörigen nach einem solchen Vorfall eine Beratung in einem persönlichen Gespräch und bei Bedarf weiterführendes Informationsmaterial an. Rufen Sie gerne unsere Präventionsdienststelle unter 0228 15-7617 oder 0228 15-7676 an oder schreiben Sie eine E-Mail an seniorenberatung.bonn@polizei.nrw.de.
Weitere Tipps zum Schutz vor Schockanrufen: https://bonn.polizei.nrw/sites/default/files/2021-06/Artikel%2002_2021.pdf
Rückfragen bitte an:
Polizei Bonn
Pressestelle
Telefon: 0228 - 1510-22
Fax: 0228-151202