Falsche Polizei am Telefon – Betrüger erbeuten Bargeld mit Schockanruf
Eine 81-jährige Seniorin aus Hamm-Heessen wurde am Dienstag, 15. März, um mehrere tausend Euro Bargeld und Schmuck betrogen. Falsche Polizisten forderten mit einem Schockanruf Kaution für ihren Sohn.
Ein falscher Polizist rief die Hammer Bürgerin am Nachmittag gegen 16 Uhr an und teilte ihr die Schocknachricht mit, dass ihr Sohn bei einem Verkehrsunfall eine Frau totgefahren habe und jetzt im Gefängnis sitzen würde - ihre Schwiegertochter war ebenfalls im Auto und sei schwer verletzt worden. Im Hintergrund hörte man eine Frau weinen. Für die Freilassung des Sohnes übergab der falsche Polizist den Hörer an einen angeblichen Staatsanwalt. Der teilte mit, dass die Seniorin eine Kaution begleichen müsste und fragte zugleich nach Bargeld und Schmuck der 81 Jahre alten Frau.
Gedrängt durch die falsche Staatsgewalt lief die Frau zur naheliegenden Bank und entnahm sämtliche Wertgegenstände aus ihrem Schließfach in der Filiale. Auf Weisung des Anrufers wurde das Gespräch auch während des Bankbesuchs nicht beendet. Zurück in ihrer Wohnung nahm sie das gesammelte Bargeld in niedriger fünfstelliger Höhe sowie Schmuck und Wertgegenstände und packte alles in einen Stoffbeutel. Ein Abholer für die "Kaution" würde bereits in der Nähe warten. Kurze Zeit später erfolgte dann die Übergabe vor der Haustür der Seniorin.
Erst am nächsten Morgen, als sie mit ihrem Sohn anrief, bemerkte sie den Betrug und alarmierte die Polizei.
Der Abholer kann beschrieben werden. Es handelt sich um einen zirka 40 Jahre alten, 1.75 Meter bis 1,80 Meter großen Mann mit schlanker Statur. Er hat dunkle Haare und war mit einer grauen Jacke bekleidet und hatte ein ungepflegtes Erscheinungsbild.
Die Polizei sucht nun Zeugen. Personen, die den beschriebenen Mann gegen 18.15 Uhr im Bereich Ahlener Straße / Amtsstraße gesehen haben, werden gebeten sich unter der 02381 916-0 oder unter hinweise.hamm@polizei.nrw.de zu melden.
Um Sicherheitsmechanismen der Banken zu umgehen, fordern Betrüger immer häufiger, Bankschließfächer zu leeren. Sensibilisieren Sie Angehörige und ältere Mitmenschen!
Die Polizei rät zudem eindringlich:
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie
den Hörer auf.
- Die Polizei oder auch die Staatsanwaltschaft wird am Telefon keine Kaution zur Abwendung eines sofortigen Gefängnisaufenthaltes für einen Angehörigen fordern.
- Beamte werden Sie niemals über Ihre Vermögensverhältnisse ausfragen oder Bargeld oder sonstige Wertgegenstände in eine vermeintliche "sichere Verwahrung" nehmen.
- Werden Sie misstrauisch bei Forderungen nach Bargeld, Schmuck
oder Wertgegenständen.
- Sprechen Sie am Telefon nicht über Ihre persönlichen und
finanziellen Verhältnisse.
- Beraten Sie sich mit Ihrer Familie oder Bekannten, denen Sie
vertrauen. Kontaktieren Sie den Angehörigen, um den es geht,
einfach selbst und erkundigen Sie sich nach dessen Befinden
- Rufen Sie die 110 an!.(mg)
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Hamm
Pressestelle Polizei Hamm
Telefon: 02381 916-1006
E-Mail: pressestelle.hamm@polizei.nrw.de