Pressemitteilung der Polizeiinspektion Goslar vom 22.03.2022

- Vorstellung der polizeilichen Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Goslar für das Jahr 2021Am heutigen Dienstag, 22.03.2022, wurde die polizeiliche Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Goslar für das Jahr 2021 vorgestellt. Polizeirätin Sabrina Tokarski, Leiterin des Zentralen Kriminaldienstes der Polizeiinspektion Goslar, zeigte sich mit den Ergebnissen zufrieden: "Bei den Werten für das Jahr 2021 handelt es sich um den niedrigsten Wert der Fallzahlen seit elf Jahren. Zudem konnte die Gesamtaufklärungsquote der Straftaten erneut gesteigert werden." "Die Präventionskampagnen der Polizeiinspektion Goslar zeigten offensichtlich Wirkung: Trotz starken Anstiegs der Fallzahlen im Bereich der Straftaten zum Nachteil älterer Menschen endeten über 80 Prozent im Versuchsstadium, sodass es hier zu keinerlei Vermögensschäden kam", so Tokarski weiter. Kernaussagen der polizeilichen Kriminalstatistik 2021: - Die Fallzahlen im Jahr 2021 sind erneut rückläufig und bilden den niedrigsten Wert der letzten elf Jahre ab. - Die Gesamtaufklärungsquote konnte im Vorjahresvergleich erneut gesteigert werden und liegt nun bei 65,73%. - Die errechnete Belastung durch Straftaten anhand der Häufigkeitszahl (Anzahl der Straftaten pro 100.000 Einwohnenden) ist weiter gesunken. - Die größte Tätergruppe stellten Erwachsene im Alter von 21 bis unter 30 Jahren dar, sie machten 23,29% aller ausermittelten Tatverdächtigen aus. - Jeder neunte Tatverdächtige war zur Tatbegehung unter 18 Jahren alt. - 73,54% aller Tatverdächtigen waren männlich. Bei der alleinigen Betrachtung aller minderjährigen Tatverdächtigen zeigt sich mit 72% männlicher Delinquenz ein nahezu identisches Bild. - Die Anzahl von Rohheitsdelikten ist in der Gesamtbetrachtung gesunken, jedoch im Bereich der Nachstellung, Freiheitsberaubung, Nötigung und Bedrohung angestiegen. - Die Anzahl von Delikten, denen Polizeibeamte/-innen im Dienst zum Opfer geworden sind, hat sich verringert. - Sexualdelikte sind leicht von 158 auf 145 Delikte zurückgegangen. Wobei 53 Delikte dem Deliktsfeld der kinder-, jugend- und pornografischer Schriften zuzuordnen sind. - Bei den Entwicklungen der Diebstahlsdelikte ist, dem Vorjahr folgend, ein Abwärts-/ Rückgangstrend erkennbar geworden. - Endbearbeitete Tageswohnungseinbrüche und Einbruchsdiebstähle gingen im Jahr 2021 zurück (63 WED, 27 TWE). Die Aufklärungsquote in diesem Bereich hat sich im Vorjahresvergleich auf 27,78% verringert. - Vermögens- und Fälschungsdelikte gingen von 1756 auf 1542 Delikte zurück, wobei die Aufklärungsquote in diesem Bereich auf 68,55% gesteigert werden konnte. - Die Anzahl von Enkeltrick-Betrügereien ist sprunghaft von 32 auf 86 Delikte angestiegen, wobei im Jahr 2021 neun Delikte als vollendet anzusehen sind. Es entstand ein Vermögensschaden von 53.369,50 Euro. Dieser Wert liegt unter dem im Vorjahr entstandenen Schaden. Das Auftreten falscher Polizeibeamt*innen hat sich ebenfalls erhöht. Hier sind 99 Delikte gezählt worden, wobei bei sieben vollendeten Taten ein Vermögensschaden von 40.252 Euro eingetreten ist. Der Umstand, dass 169 diesbezügliche Taten nicht zur Vollendung kamen, zeigt auf, dass präventive Maßnahmen der Polizei sowie das achtsame Verhalten der Goslarer Bevölkerung einen positiven Trend darstellen. - Das Dunkelfeld im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität konnte weiter erhellt werden. Die Delikte stiegen von 526 Straftaten auf 696 Straftaten an, wobei die Aufklärungsquote im Vorjahresvergleich mit 92,39% nahezu gleich hoch lag. - Die Definition der Häuslichen Gewalt wurde im Dezember 2021 auf einen bundeseinheitlichen Standard geändert. Demnach können die nun erhobenen Werte aufgrund geänderter Erfassungsmodalitäten nicht mit denen der Vorjahre in Relation gesetzt werden. Es ereigneten sich im Jahr 2021 insgesamt 384 Fälle mit Opfern von Häuslicher Gewalt im Zuständigkeitsbereich der PI Goslar.Sowohl durch zahlreiche Einsatzlagen, als auch für die Abarbeitung von umfangreichen, zeitintensiven Ermittlungskomplexen war die Polizei Goslar im Jahr 2021 trotz zahlenmäßig gesunkenen Straftatenaufkommens durchgehend gefordert. Pandemiebedingte personelle Ausfälle konnten durch Digitalisierung, Umstrukturierung, ständige Lageneubewertungen sowie nicht zuletzt motivierte Mitarbeitende aufgefangen werden und führten sogar zu quali- und quantitativen Steigerungen in der Kriminalitätsbekämpfung. Aufgrund der andauernden Pandemielage lassen sich Aussagen aus der PKS allerdings auch für das Jahr 2021 teilweise nur bedingt mit denen der Vorjahre in Relation setzen. i.A. Brych, PK Rückfragen bitte an: Polizeiinspektion Goslar Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon: 05321/339104 E-Mail: pressestelle@pi-gs.polizei.niedersachsen.de