Passanten retten Mieter aus brennender Wohnung
Am 29.04.2022 gegen 21.15 Uhr wurden die Rettungsleitstelle der Feuerwehr und die Einsatzleitstelle der Polizei Neubrandenburg zeitgleich über einen Wohnungsbrand in Waren, in der Springer Straße informiert.
Vor Ort konnten die Einsatzkräfte eine starke Rauchentwicklung aus der 5. Etage des Wohnhauses feststellen. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich mehrere Bewohner des Wohnblockes auf ihren Balkonen auf. Da das Treppenhaus zu diesem Zeitpunkt rauchfrei war, wurden die Personen aufgefordert ihre Wohnungen zu verlassen.
Die sehr schnell am Einsatzort eingetroffene Freiwillige Feuerwehr aus Waren, war mit insgesamt 36 Kameraden:innen und acht Einsatzfahrzeugen vor Ort.
Durch den Angrifftstrupp der Feuerwehr wurde ein mobiler Rauchverschluss an der Wohnungstür zur Brandwohnung gesetzt, um eine eventuelle Ausbreitung von Rauchgasen im Treppenhaus zu verhindern. Anschließend wurde die Wohnung nach Personen durchsucht. Die Mieter (Mann und Frau, deutsche Staatsangehörige) der Wohnung hielten sich zu diesem Zeitpunkt bereits vor dem Wohnhaus auf. Weitere Personen wurden nicht in der Wohnung angetroffen. Auch der Brand war bereits gelöscht. Anschließend wurde die Brandwohnung belüftet.
Die Befragung der Mieter und weiterer Zeugen ergab, dass zwei Passanten (18 und 39 Jahre, männlich, deutsche Staatsangehörige)auf der Straße vor dem Wohnhaus laute Hilfeschreie hörten. Zudem sahen sie eine starke Rauchentwicklung aus der 5. Etage. Auf dem Balkon der brennenden Wohnung konnten sie eine Frau (77 Jahre)und einen Mann (78 Jahre)entdecken. Sie begaben sich umgehend vor die betroffene Wohnung und traten die Wohnungstür ein. Dort sahen sie einen brennenden Elektrorollstuhl im Flur stehen. Die beiden Passanten holten sich mehrere Eimer Wasser bei einer Mieterin aus der 4. Etage. So gelang es ihnen den Brand zu löschen. Anschließend holten sie die Frau und den Mann vom Balkon und brachten diese vor das Wohnhaus in Sicherheit.
Die beiden Mieter wurden mit einem Rettungswagen in das Müritz-Klinikum gebracht. Bei ihnen besteht der Verdacht einer Rauchgasintoxikation.
Die betreffende Wohnung ist nicht mehr bewohnbar. Es entstand ein Sachschaden von ca. 50.000 Euro. Grund für den Brand ist nach jetzigem Erkenntnisstand ein technischer Defekt an dem Elektrorollstuhl.
Die Polizei und die Feuerwehr bedanken sich ausdrücklich bei den beiden Passanten für ihr schnelles Handeln, durch welches sie die beiden Mieter der Wohnung aus ihrer lebensbedrohlichen Situation retteten.
Verena Splettstößer
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