220607-4. Betrug durch angebliche Europol-Mitarbeiter – Polizei warnt vor verdächtigen Anrufen

Die Polizei warnt vor einer neuen Masche der Telefonbetrüger. Wie man sich schützen kann. Ob falsche Polizisten, die von festgenommenen Einbrechern berichten, Enkeltrick oder Schockanruf: Die Maschen der Telefonbetrüger sind vielfältig. Neuerdings behaupten die Täter, im Namen von Europol oder Interpol anzurufen. Wenn das Telefon klingelt, hört die angerufene Person anstelle eines Anrufers über eine deutsche Mobilfunknummer eine englischsprachige Bandansage, die vortäuscht, der Anruf wäre von der Polizei, von Interpol oder Europol ("Federal Police Department"). Die Computer-Stimme sagt, dass mit der Identität, dem Ausweis (ID card) der angerufenen Person ein Problem besteht oder deren Ausweis bei Straftaten missbraucht worden wäre. Die Bandansage fordert die Angerufenen auf, eine Ziffer (meist die Ziffer '1') zu drücken, um zu einem Mitarbeitenden der Polizei (Police Officer) weitergeleitet zu werden. Bei ihren Anrufen nutzen die Täter ein spezielles technisches Verfahren, weshalb ihre Opfer eine tatsächlich zu Europol oder einer Hamburger Polizeidienststelle gehörende Telefonnummer angezeigt bekommen. Die Betrüger bedienen sich unterschiedlicher Methoden: Meist wird das Opfer mit einer Person verbunden, die vorgibt, von der Polizei zu sein. Sie versucht nun mit geschickter Gesprächsführung, auch mit Androhung von Haft, dem Opfer sensible Daten zu entlocken. Offensichtlich werden in solchen Gesprächen persönliche Daten abgeglichen, aktualisiert oder zusätzlich in Erfahrung gebracht, die dann für weitere Straftaten Verwendung finden können. In einzelnen Fällen bezeichnen sich die Täter als Police Officer oder Mitarbeitende des Federal Police Department von Interpol oder Europol. Angeblich sei auch das Bankkonto betroffen oder es gäbe ein großes Ermittlungsverfahren. Würde man eine Auskunft verweigern, müsse man unter Umständen mit mehreren Jahren Haft rechnen. Das Ziel der Betrüger ist immer gleich: Die Angerufenen sollen dazu veranlasst werden, Überweisungen zu tätigen oder Google Play Cards/Bitcoins zu kaufen. Im Fokus der Täter stehen nicht wie bisher ältere Menschen, sondern von dieser Masche sind alle Erwachsenen jeglichen Alters betroffen. Der Polizei in Hamburg wurden bereits mehrere hundert solcher Anrufe bekannt, von denen die Täter in mehr als 40 Fällen auch zum Erfolg gelangten. Der dabei entstandene Gesamtschaden beläuft sich auf knapp 200.000 Euro. Die Polizei rät: - Legen Sie sofort auf, wenn Sie die Bandansage hören. - Folgen Sie keinen Aufforderungen. - Drücken Sie keine Ziffer. - Geben Sie keine sensiblen Daten heraus. - Bei Unsicherheit: Recherchieren Sie eigenständig die Telefonnummer der angeblichen Polizeidienststelle und wählen Sie die Nummer selbst. Benutzen Sie auf keinen Fall die Rückruftaste. - Lassen Sie sich in kein Gespräch verwickeln und schon gar nicht unter Druck setzen. - Veranlassen Sie in Bezug auf diese Anrufe keine Überweisungen. Kaufen Sie keine Google Play Cards oder Bitcoins. - Sollten Sie auf die Masche hereingefallen sein, so erstatten Sie Anzeige bei Ihrer Polizei.Abb. Rückfragen der Medien bitte an: Polizei Hamburg Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Florian Abbenseth Telefon: +49 40 4286-58888 E-Mail: polizeipressestelle@polizei.hamburg.de