POL-AK NI: Jubiläumsveranstaltung zu 70 Jahren Polizei in Niedersachsen – Innenminister Boris Pistorius würdigt beeindruckende Entwicklung
Es war ein langer Weg: Von der Nachkriegspolizei in der britischen Besatzungszone, der es quasi an allem mangelte, was für die Polizeiarbeit benötigt wurde, hin zu einer hochtechnisierten und akademisierten Polizei.
Als Geburtsdatum für die Niedersächsische Polizei gilt der 1. April 1951 - der Tag, an dem das vom Nds. Landtag beschlossene "Niedersächsisches Gesetz über die öffentliche Sicherheit und Ordnung" in Kraft trat. Aufgrund der Corona-Pandemie war ein Festakt zu 70 Jahren Polizei in Niedersachsen im vergangenen Jahr nicht möglich. Dieser wurde heute (8. Juni 2022) in Bad Nenndorf nachgeholt.
Im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung in der Wandelhalle in Bad Nenndorf hat die Polizei Niedersachsen mit rund 300 geladenen Gästen die inzwischen schon 71-jährige Entwicklung nachgezeichnet und sich auch zu kommenden Herausforderungen mit Polizistinnen, Polizisten und Experten ausgetauscht.
Landespolizeipräsident Axel Brockmann wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass sich das Berufsbild der Polizei, vor allem auch im Zusammenhang mit dem gesellschaftlichen Wandel, in den vergangenen Jahrzehnten erheblich verändert hat. Unabdingbar bleibe, dass die Polizei Niedersachsen auch weiterhin die gesellschaftlichen, technologischen und politischen Entwicklungen im Blick behalte und als stetig lernende Organisation vielversprechende neue Wege von Beginn an mit- bzw. vorangehe.
Festredner der Veranstaltung war Niedersachsens Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius, der der Polizei im Land eine hervorragende Arbeit attestierte.
Der Polizei sei es gelungen, sich immer wieder erfolgreich den Veränderungen und der Lebenswirklichkeit anzupassen. Organisationsveränderungen, Weiterentwicklung in technischen und taktischen Bereichen seien die Grundlage einer modernen Polizei. Als Herausforderungen der Zukunft stellte Minister Pistorius insbesondere die globale Vernetzung und Digitalisierung dar, aber warnte auch vor der spürbar gestiegenen Radikalität, mit der einige ideologisch Getriebene ihre Meinung in die Breite der Gesellschaft zu tragen versuchten. Pistorius stellte heraus, dass die Polizei Niedersachsen auch nach innen gerichtet eine sehr sensible und wachsame Organisation sei.
Auch künftig werde es zu den grundlegenden Anforderungen an die Polizei gehören, Menschen unterschiedlicher Herkunft mit Respekt zu begegnen. Unvoreingenommenheit und Respekt seien nicht verhandelbar.
"Die Polizei Niedersachsen hat sich seit 1951, nach schwierigen Anfangsjahren immer weiter zu der modernen und bürgernahen demokratischen Institution gewandelt, die sie heute ist. Im Jahr 2022 haben wir eine fortschrittliche, aufgeschlossene und vielfältige Polizei, die hervorragende Arbeit leistet. Ich danke deshalb unseren Polizistinnen und Polizisten sehr für ihr tagtägliches Engagement: Mit Blick auf die Zukunft dürfen wir nicht nachlassen, das gilt für Aus- und Fortbildung, aber genauso für den digitalen und technischen Fortschritt wie auch die personelle und infrastrukturelle Weiterentwicklung"
Den Kern der Veranstaltung bildete der Impulsvortrag des Polizeihistorikers Dr. Dirk Götting, der die Frage aufwarf, was es für die Polizei konkret bedeutet, aus ihrer eigenen Geschichte zu lernen. Dabei sei das intensive Befassen mit der Polizeigeschichte innerhalb der Polizei genauso wichtig, wie der Austausch mit Menschen und Institutionen der erinnerungskulturellen Arbeit außerhalb der Polizei. Mit Blick auf das sich anschließende Podiumsgespräch verband er die Aufforderung, historisches Erfahrungswissen intensiv zu nutzen, um Visionen für die Zukunft der Gesellschaft und der Polizei zu entwickeln.
Die Teilnehmenden der Expertenrunde unter Beteiligung des Nds. Innen-ministers nahmen den Ball auf und diskutierten den Einfluss gesellschafts-politischer Entwicklungen auf die Polizei. Dabei ging es auch um die Frage, welche Fähigkeiten eine rechtsstaatliche Polizei in einer offenen und pluralistischen Gesellschaft zukünftig benötigen wird.
Umrahmt wurde die Veranstaltung durch Themeninseln zu aktuellen Schwerpunkten polizeilicher Arbeit.
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