Mülheim an der Ruhr: Falsche Nichte verursacht angeblich tödlichen Verkehrsunfall – Seniorin stellt Trickbetrügern „Kaution“ zur Verfügung
45478 MH.-Speldorf: Freitagmittag (24. Juni) machten Trickbetrüger, die sich als Familienangehörige ausgaben, erhebliche Beute bei einer betagten Seniorin in Speldorf.
Gegen 12 Uhr erhielt die Seniorin einen Anruf von einer weinenden Frau, die sich als ihre Nichte ausgab. Diese gab an, sie habe einen Verkehrsunfall verursacht und dabei eine Radfahrerin angefahren. Die Radfahrerin sei jetzt verstorben und deshalb säße sie in Untersuchungshaft.
Daraufhin übernahm die angebliche Staatsanwältin "Frau Rüsing" das Telefonat und forderte eine Kaution in Höhe von 95.000 Euro, um die Nichte sofort aus der Untersuchungshaft zu entlassen. Diese Summe verneinte die Seniorin und wurde stattdessen aufgefordert, sämtliches Bargeld zusammenzusuchen. Die zusammen gepackte Summe solle anschließend zur Gerichtskasse Düsseldorf gebracht werden. Andernfalls könne auch eine Botin das Geld abholen. In der Zwischenzeit solle die Seniorin in der Leitung bleiben und mit niemandem über den Sachverhalt sprechen.
Kurz darauf erschien eine etwa 25- bis 29-jährige Botin mit schwarzen Haaren vor dem Haus, um das Geld entgegenzunehmen. Sie stieg in einen schwarzen PKW und verschwand in unbekannte Richtung. Erst später fiel der Seniorin auf, dass sie Trickbetrügern zum Opfer gefallen war.
Zeugen, denen im Bereich Karlsruher Straße/Blötter Weg/Schumannstraße am frühen Nachmittag etwas aufgefallen ist, können sich bei der Polizei Essen unter der 0201/829-0 melden.
Die Polizei weist in dem Zusammenhang darauf hin:
- Seien Sie misstrauisch, wenn Sie plötzlich aufgefordert werden, größere Geldbeträge/Wertgegenstände zu übergeben/überweisen.
- Rufen Sie bei Ihrem Tochter/Sohn/Enkel/Neffen/Nichte unter der
altbekannten Nummer an und vergewissern Sie sich, ob diese Sie
tatsächlich kontaktiert haben und sich in einer Notsituation
befinden. - Lassen Sie sich weder zeitlich noch emotional unter Druck
setzen! Beenden Sie schnellstmöglich derartige Gespräche! - Geben Sie Fremden keine Auskunft über Ihre familiären oder
finanziellen Verhältnisse - auch nicht, wenn sich diese angeblich als
Polizeibeamte oder Staatsanwälte ausgeben. - Die Polizei fordert niemals Kautionen in Zusammenhang mit einer
Festnahme. - Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen etwas verdächtig
vorkommt über den Notruf 110! - Helfen Sie mit, Betrüger ohne Beute abblitzen zu lassen und
informieren Sie vor allem ältere Menschen in Ihrem Umfeld! Dabei
können Sie gern auf Broschüren der Polizei zurückgreifen. Diese
finden Sie hier:https://essen.polizei.nrw/sites/default/files/2018-09/Broschuere_SAEM_36s_web.pdf
https://polizei.nrw/sites/default/files/2020-04/228-BR-Im-Alter-sicher-leben%20%28003%29.pdf
https://polizei.nrw/sites/default/files/2020-04/229-BR-Gut-beraten-im-hohen-Alter%20%28002%29.pdf
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Rückfragen bitte an:
Polizei Essen/ Mülheim an der Ruhr
Pressestelle
Telefon: 0201-829 1065 (außerhalb der Bürodienstzeit 0201-829 7230)
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