Essen: Widerstand am Rande des CSD Ruhr – Polizei Essen weist Vorwürfe von 24-Jährigem entschieden zurück

45127 E-Innenstadt: Am vergangenen Samstag kam es am Rande des CSD Ruhr zu einem Widerstand mit einem 24-jährigen Deutschen, der nun Gewalt- und homophobe Beleidigungsvorwürfe gegen die Polizei Essen erhebt. Gegen kurz nach 18 Uhr suchten zwei Mitarbeiter des vom Veranstalter beauftragten Sicherheitsdienstes gemeinsam mit dem 24-Jährigen zwei Polizisten am Kennedyplatz auf. Der Mann soll auf dem Veranstaltungsgelände des CSD Ruhr ganz bewusst andere Menschen angerempelt und sich aggressiv verhalten haben. Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes hatten dem Mann zuvor für den Veranstaltungsort einen Platzverweis erteilt. Auch in dem Gespräch mit den beiden Beamten zeigte sich der 24-Jährige aggressiv und uneinsichtig. Die beiden Kommissare erteilten dem Mann einen Platzverweis für den Kennedyplatz, um Straftaten zu verhindern. Dem Mann war der Platzverweis jedoch egal. Er sagte, dass er wieder zurück auf das Veranstaltungsgelände gehen werde. Im weiteren Gesprächsverlauf ging der gebürtige Mülheimer mit wild gestikulierenden Händen auf einen der Beamten zu, der ihn daraufhin zurückstieß, um einen möglichen Angriff zu verhindern. Als der 24-jährige Mann erneut auf den Beamten zulief und hierbei wild mit seinen Armen herumwirbelte, wurde er zu Boden gebracht. Am Boden liegend sollte der Mann gefesselt werden. Hiergegen sperrte er sich und beleidigte die Polizisten mehrfach in einer Art und Weise, die sich nicht eignet, hier wörtlich niedergeschrieben zu werden. Um den Widerstand des Mannes zu überwinden und ihm die Handfesseln anlegen zu können, drehten die Beamten die Arme des Mannes gewaltsam auf den Rücken. Mittlerweile trafen weitere Unterstützungskräfte der Polizei ein. Der Tatverdächtige wurde in eine Sitzposition gebracht, versuchte nun mehrfach nach den Beamten zu treten und diese anzuspucken, weshalb man ihm eine sogenannte "Spuckhaube" aufsetzte. Bei seinen Trittversuchen, fiel der Mann auch wieder um. Eine der unterstützenden Beamtinnen erkannte den Verdächtigen sofort wieder. Er hatte an anderer Stelle auf der Veranstaltung mehrere Teilnehmer und Teilnehmerinnen belästigt, indem er sie gegen ihren Willen umarmte, drückte und anfasste. Die Teilnehmer des CSD hatten sich daraufhin hilfesuchend an die Kollegin gewandt, die versuchte kommunikativ auf den uneinsichtigen Mann einzuwirken. Da dies nicht gelang und er kein Fehlverhalten bei sich erkannte, wurde ihm durch die Polizistin ein Platzverweis erteilt, dem er anscheinend nur kurzzeitig nachkam. Im weiteren Verlauf hatten die Beamten Probleme den Mann in den Gefangenentransporter zu setzen, um ihn ins Polizeigewahrsam zu fahren. Während der Verdächtige die Beamten weiter heftig beleidigte, richtete er sich immer wieder auf und trat gegen die Tür der Transportzelle. Am Polizeigewahrsam angekommen, wollte er die Transportzelle nicht verlassen. Er drohte damit, die Polizisten zu treten, wenn sie ihm zu nahe kämen. Ein bis dahin nicht involvierter Beamter des Polizeigewahrsams versuchte beruhigend auf den Mann einzureden. Letztlich weigerte er sich aber und drückte seine Beine gegen den Türrahmen der Transportzelle, sodass die Beamten ihn mit körperlicher Gewalt aus dem Transporter ziehen mussten. In der Gewahrsamszelle fiel den Beamten eine Platzwunde am Kopf des Mannes auf, die er sich möglicherweise bei seinem Widerstand am Kennedyplatz zugezogen haben könnte. In der Zelle beugte der Tatverdächtige seinen Körper nach vorne, holte Schwung und wollte dem hinter ihm stehenden Polizisten einen Kopfstoß versetzen. Diesem Kopfstoß konnte der Beamte zwar ausweichen, allerdings rutschte die Spuckhaube vom Kopf des Mannes und das Blut der Kopfplatzwunde spritzte in das Gesicht des Polizisten. Der Tatverdächtige wurde daraufhin erneut zu Boden gebracht. Ohne dass ein Beamter auf den Mann einwirkte, begann er schwer zu atmen und erhöhte seine Atemfrequenz. Angeforderte Rettungskräfte brachten den polizeibekannten Mann daraufhin in eine Essener Klinik. Von dort alarmierte er selbstständig gegen 22:30 Uhr die Leitstelle der Polizei Essen und sagte, dass er von mehreren Polizisten grundlos zusammengeschlagen worden sei. Die Polizisten im Krankenhaus fertigten aufgrund seiner Angaben eine Strafanzeige wegen Körperverletzung im Amt. Gleichzeitig wurden dem mutmaßlich unter Alkohol- und Drogeneinfluss stehenden Mann Blutproben wegen des Widerstandes entnommen. Im Nachgang schrieb der Mann mehrere Redaktionen und auch den Veranstalter per E-Mail an und erhob neben den Gewaltvorwürfen ebenfalls den Vorwurf von homophoben Beleidigungen seitens der eigensetzten Polizisten. Sein gesamtes Verhalten, seine Angriffsversuche und seine unzähligen Beleidigungen erwähnt er mit keinem Wort. Diese wurden aber von den Bodycams der Einsatzkräfte aufgezeichnet. Die Polizei Essen weist die haltlosen Vorwürfe des Mannes entschieden zurück. Wir distanzieren uns grundsätzlich von jeder Form der Diskriminierung. Die von dem 24-Jährigen angezeigten Vorwürfe gegen unsere Beamten werden aus Neutralitätsgründen von der Polizei Bochum geprüft. Hierzu werden selbstverständlich auch die Bodycam-Aufnahmen übermittelt und ausgewertet. Die Ermittlungen hinsichtlich des Widerstandes und der Beleidigungen werden von der Polizei Essen geführt und dauern an. /PaPe Rückfragen bitte an: Polizei Essen/ Mülheim an der Ruhr Pressestelle Telefon: 0201-829 1065 (außerhalb der Bürodienstzeit 0201-829 7230) Fax: 0201-829 1069 E-Mail: pressestelle.essen@polizei.nrw.de