Melle: Fünf Ermittlungsverfahren auf einen Streich
Insgesamt fünf Ermittlungsverfahren handelte sich ein 31-jähriger Mann aus Melle am Dienstagabend ein. Alles begann mit einer Verkehrsunfallflucht auf der Wellingholzhausener Straße (L94).
Gegen 18:30 Uhr befuhr ein 57-jähriger Mann aus Hilter mit seinem Rennrad die L94 in Richtung Melle. Plötzlich bemerkte der Sportler ein starkes Rucken an seinem Rad und vermutete zunächst einen Reifenschaden. Zeitgleich wurde der Mann von einem blauen Audi A7 mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit überholt. Eine Überprüfung des Rennrads ergab, dass das Hinterrad komplett verbogen und der Fahrradrahmen aus Carbon gebrochen war. Der Schaden wird auf 3.800 Euro geschätzt. Auf der Fahrbahn fand der 57-Jährige ein Fahrzeugteil eines Audis.
Eine Augenzeugin bestätigte der Polizei, dass ein blauer Audi A7 den Rennradfahrer touchiert hatte und sich danach entfernte. Ein weiterer Zeuge berichtete von dem Audi, wie dieser ohne vorderes Kennzeichen aber mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit und auffälligem Fahrstil unterwegs gewesen sei. Ermittlungen der Polizei ergaben erste Hinweise auf das mögliche Tatfahrzeug.
Gegen 19:15 Uhr ging ein Notruf aus der Hoppenstraße bei der Polizei ein. Dort war ein blauer Audi A7 ohne vorderes Kennzeichen aufgetaucht, zwei Männer waren ausgestiegen und Passantinnen wurden angepöbelt. Die entsandte Funkstreife traf auf einen 31-jährigen Mann aus Melle, der auch sogleich mit Beschimpfungen und Drohgebärden in Richtung der Beamten begann. Dem Mann wurden Handfesseln angelegt. Bei der Durchsuchung seiner Person wurden der Fahrzeugschlüssel und Betäubungsmittel gefunden, zusätzlich war deutlicher Atemalkoholgeruch wahrnehmbar. Einen Atemalkoholtest lehnte der 31-Jährige ab. Am rechten Kotflügel des Audi war ein Unfallschaden sichtbar, der offenbar mit dem Zusammenstoß mit dem Rennradfahrer korrespondierte. Im Fahrzeuginneren wurden weitere Betäubungsmittel aufgefunden.
Der 31-Jährige wurde zum Kommissariat nach Melle transportiert, es hagelte allerlei Beleidigungen und Drohungen gegen die Beamten. Eine Staatsanwältin beantragte die Beschlagnahme des Autos, die Beschlagnahme der Betäubungsmittel und zwei Blutprobenentnahmen. Eine Amtsrichterin ordnete die Maßnahmen an.
Gegen die Blutprobenentnahmen leistete der Mann erheblichen Widerstand, er musste dazu jeweils von mehreren Beamten fixiert werden.
Eine Amtsrichterin erschien auf dem Kommissariat in Melle, um über die Ingewahrsamnahme des Mannes zu entscheiden. Nach dessen Anhörung, bei dieser zeigte der Mann weiterhin despektierliches Verhalten gegenüber der Polizei, wurde die Ingewahrsamnahme bis zum Mittwochmorgen angeordnet.
Die Beschlagnahme des Führerscheins entfiel bei dem Mann, er hatte gar keinen.
Ein Ermittlungsverfahren lautet auf Verkehrsunfallflucht, Fahren ohne Fahrerlaubnis und Gefährdung des Straßenverkehrs.
Zwei Ermittlungsverfahren wurden aufgrund der aufgefundenen Betäubungsmittel im Fahrzeug und bei der Person eröffnet.
Ein viertes Ermittlungsverfahren lautet auf Beleidigung und Bedrohung.
Den fünften Ermittlungsvorgang heimste der 31-Jährige sich für die Widerstandshandlungen bei den Blutprobenentnahmen ein.
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