220813-2. Abschlussmeldung zum heutigen Polizeieinsatz anlässlich mehrerer Aufzüge im Hamburger Stadtgebiet
Zeit: 13.08.2022, ab 06:00 Uhr; Ort: Hamburger Stadtgebiet
Im Hamburger Stadtgebiet fanden heute mehrere angemeldete Aufzüge im Zusammenhang mit dem in dieser Woche im Volkspark bestehenden Klimacamp statt.
Der Aufzug mit dem Tenor: "Gegen LNG, Kolonialismus und Extraktivismus - fossilen Kapitalismus versenken!" setzte sich um ca. 08:00 Uhr in der Elly-See-Straße in Hamburg-Volkspark mit ungefähr 2.000 Teilnehmenden in Bewegung.
Gegen 09:30 Uhr erreichte der Aufzug den Bahnhof Altona. Hier begaben sich mehrere hundert Teilnehmende zu einer S-Bahn, um zu einer der Demonstrationen im Hamburger Süden zu gelangen. Die Polizeibeamten stellten dabei vereinzelt Personen fest, die eine Vermummung angelegt hatte. Zur Fortführung des bis dahin friedlich verlaufenden Aufzuges wurden die Personen aufgefordert, ihre Vermummung abzulegen, welchem sie auch nachkamen.
Die in Altona verbliebenen Personen führten wie angemeldet eine Zwischenkundgebung durch. Gegen 10:30 Uhr erklärte die Versammlungsleiterin den Aufzug vorzeitig für beendet, woraufhin eine spürbare Abwanderung einsetzte.
Nachdem sich ein Großteil der Personen dieses ehemaligen Aufzuges sukzessive zu den angemeldeten Versammlungen in den Hamburger Süden begaben, entwickelten sich folgende Situationen:
Aufzug mit dem Tenor: "Sauberes Gas ist eine dreckige Lüge!"
Beginn Striepenweg - Ende Dradenaustraße
Die Aufzugsteilnehmenden hatten sich auf der Fahrt zur Anfangskundgebung bereits weiße Overalls angezogen und waren unter anderem durch das Tragen von Atemschutzmasken, Sonnenbrillen und Regenschirmen vielfach nicht identifizierbar. Da dieses durch die Polizei als eine Vermummung im Sinne des Versammlungsgesetzes bewertet wurde, wurden die Personen zur Durchführung ihres geplanten Aufzuges aufgefordert, die Vermummung abzulegen. Nachdem die Angesprochenen die Vermummung abgelegt hatten, konnte der Aufzug mit etwa 450 Personen wie geplant beginnen und wurde von Polizeikräften begleitet.
In Bereich der Waltershofer Straße / Heykenaukamp löste sich eine größere Gruppe unvermittelt aus dem Aufzug und betrat mit mehr als 150 Personen die nahegelegene Bahntrasse der Hamburg Port Authority. Dort verklebten sie zum Teil ihre Extremitäten mit den Gleisen.
Aufzug mit dem Tenor: "Gegen Steinkohle und Erdoel - neokolonialer Extraktivismus stoppen!"
Beginn Nobléestraße - Ende Hohe-Schaar-Straße
Am Antreteort des Aufzuges versammelten sich etwa 550 Personen friedlich und zunächst ohne besondere Vorkommnisse.
Am S-Bahnhof Wilhelmsburg erschienen ebenfalls etwa 550 Personen als geschlossene Gruppe. Diese Gruppe wurde zunächst von Polizeikräften aufgestoppt, da eine Versammlungs- oder Aufzugsanmeldung bei der Versammlungsbehörde nicht vor. Im weiteren Verlauf gab sich ein Versammlungsleiter zu erkennen und es wurde ein Marschweg kooperiert, der ebenfalls die Hohe-Schaar-Straße zum Ziel hatte.
Kurz vor Erreichen der Hohe-Schaar-Straße begaben sich etwa 100 Personen auf die nahegelegenen Bahngleise. Weitere annähernd 330 Personen konnten durch die Einsatzkräfte mittels einer Polizeikette daran gehindert werden, ihnen zu folgen.
Darüber hinaus betraten etwa 150 Aufzugteilnehmende die Kattwykbrücke. Hier wurden die Polizistinnen und Polizisten aus dem Demoaufzug heraus mit Pfefferspray besprüht. Die Einsatzkräfte setzen daraufhin ebenfalls Pfefferspray und den Mehrzweckeinsatzstock ein. Außerdem kam es zum Einsatz der Wasserwerfer.
Köhlbrandbrücke:
Gegen 13:00 Uhr erschienen etwa ein Dutzend Personen an mindestens zwei Stellen auf der Köhlbrandbrücke. Sie waren offensichtlich von Dritten mit Fahrzeugen dort abgesetzt worden. Einige von ihnen befestigten sich unter anderem mit einem Rohr an der Mittelleitplanke oder mit den Armen in eine Badewanne einbetoniert auf der Fahrbahn. Die Köhlbrandbrücke und die Anschlussstelle Waltershof der BAB 7 mussten für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden.
Die Personen wurden durch den Einsatz von Technikeinheiten der Polizei gelöst und anschließend von der Brücke geführt.
Im Laufe der Nachmittagsstunden wurden die Aufzüge sukzessive von der Polizei aufgelöst und die ehemaligen Versammlungsteilnehmenden von den Gleisen geführt. Neben der Feststellung der Identitäten wurden mehrere längerfristige Aufenthaltsverbote ausgesprochen und einige Personen in polizeilichen Gewahrsam genommen. Darüber hinaus wurde mehrere Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Eine genaue Anzahl zu den einzelnen Maßnahmen lag zu Einsatzende noch nicht vor.
Die Polizei führte diesen Einsatz mit etwa 1.400 Beamten durch und wurde dabei von Beamten aus den Bundesländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hansestadt Bremen, Nordrhein-Westfalen, Hessen, Berlin, Brandenburg, Baden-Württemberg und der Bundespolizei unterstützt.
Mx.
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