Betrugsfall in letzter Minute verhindert – Polizei warnt vor Schock-Anrufen
Lfd. Nr.: 0949
Quasi in letzter Minute hat eine Mitarbeiterin eines Bankinstitutes in der Dortmunder Innenstadt am Freitag (26. August) einen Betrugsfall verhindert. Eine 88-jährige Dortmunderin hatte einen fünfstelligen Bargeldbetrag abheben wollen und hatte damit das Misstrauen der Mitarbeiterin geweckt. Zu Recht. Die Seniorin hatte einen so genannten Schock-Anruf erhalten und war im Begriff, für Kriminelle Geld abzuholen.
Den Anruf hatte die 88-Jährige gegen 11 Uhr erhalten. Die Geschichte, die sie hörte, ist der Polizei leider bestens bekannt: Ihr Sohn habe sie aufgelöst angerufen und geschildert, dass er verhaftet worden sei. Anschließend habe eine angebliche Polizistin den Hörer übernommen und erzählt, dass der Sohn einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem mehrere Menschen, darunter Kinder, getötet worden seien. Nur eine hohe Bargeldsumme könne ihn nun vor einer Untersuchungshaft bewahren.
Wenn Sie regelmäßig unsere Pressemitteilungen lesen, wissen Sie: Diese Geschichte ist frei erfunden. Ziel dieser Anrufe ist es, vor allem ältere Menschen um ihr Erspartes zu bringen. Kriminelle arbeiten hier gezielt mit Emotionen und dem Schockzustand, in den sie die Angerufenen mit einer solchen Geschichte versetzen. Daher der Name der Masche: Schockanruf.
In diesem Fall konnte das gesunde Misstrauen der Bankmitarbeiterin, die die Polizei rief, Schlimmeres verhindern. Leider ist das nicht immer der Fall. Die Anrufer und Anruferinnen setzen ihre Opfer derart unter Druck, dass diese aus Verzweiflung handeln - und das auf Verheiß der Täter auf sehr verschwiegene Art und Weise.
Die Polizei Dortmund erreichen weiterhin wöchentlich viele Meldungen über Betrugsversuche, die sehr ähnlich ablaufen. Immer wieder haben Angehörige angeblich tödliche Verkehrsunfälle verursacht - Sohn, Tochter, Enkel, Enkelin. Deshalb nutzen wir die Gelegenheit noch einmal um zu warnen:
- Seien Sie sich einer Tatsache sicher: Die Polizei wird sie am
Telefon niemals um Geld oder Wertsachen bitten! Egal ob für ein
angebliches Auslösen aus einer Untersuchungshaft oder um es sicher
aufzubewahren. - Sollten Sie daher am Telefon eine derartige Forderung hören,
gibt es nur ein probates Mittel: Auflegen! Und dann die 110 wählen,
um uns Kenntnis von dem Betrugsversuch zu geben. - Generell gilt: Fordert jemand am Telefon Geld von Ihnen, seien
Sie misstrauisch! Und vor allem: Nutzen Sie Ihre eigenen Wege, um die
Geschichte zu prüfen, die Ihnen soeben erzählt wurde. Soll Ihr Sohn
einen Unfall verursacht haben? Ihre Tochter todkrank sein und eine
teure Medikation benötigen? Rufen Sie sie selbst unter den Ihnen
bekannten Erreichbarkeiten an und fragen Sie nach. - Für jüngere Menschen gilt: Machen Sie ältere Menschen in Ihrem
Umfeld stark gegen diese Betrüger! Sprechen Sie mit Ihnen immer
wieder über die Betrugsmaschen. Und ermuntern Sie sie, sich bei Ihnen
oder anderen Bekannten/Verwandten rückzuversichern, wenn sie einen
zweifelhaften Anruf erhalten.Sie wollen mehr wissen rund um das Thema Sicherheit? Dann melden Sie sich jetzt noch an für den monatlichen digitalen Präventionsvortrag unserer Experten Markus Schettke und Indra Naskar aus dem Kommissariat für Vorbeugung. Die laden am Donnerstag (1. September) wieder ab 17 Uhr ein unter dem Motto "132-0 Aktuell - Sicher leben in Dortmund und Lünen". Zu Gast ist in dieser Woche Susanne Besch, die als Bezirksdienstbeamtin im Bereich Dortmund-Mitte unterwegs ist. Die Anmeldung ist per Mail an vorbeugung.dortmund@polizei.nrw.de oder telefonisch unter Tel. 0231/132-7953 (montags bis freitags, 9 bis 15 Uhr) möglich.
Weitere Infos zu unseren Präventionsangeboten:
https://dortmund.polizei.nrw/artikel/neuer-newsletter-kriminalitaet-zum-nachteil-von-senioren
Journalisten wenden sich mit Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Pressestelle
Nina Kupferschmidt
Telefon: 0231-132 1026
Fax: 0231-132 9733
E-Mail: pressestelle.dortmund@polizei.nrw.de