Professionelle Cannabis-Plantage sichergestellt – Haftbefehle gegen zwei Beschuldigte
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Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Marburg und Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf
Ostkreis
Staatsanwaltschaft und Kriminalpolizei Marburg nahmen am zurückliegenden Wochenende (04-07. Oktober) in einem Wohnhaus eines Stadtallendorfer Ortsteils zwei Männern im Alter von 56 und 33 Jahren fest und beschlagnahmten u.a. eine Indoor Cannabis-Plantage mit 1005 Pflanzen. Die Ermittler beschuldigen die beiden Männer des gewerbsmäßigen Anbaus und Handelns mit Betäubungsmitteln in nicht geringen Mengen. Ein Richter des Amtsgerichts Marburg erließ die von der Staatsanwaltschaft beantragen Haftbefehle wegen Fluchtgefahr.
Im wahrsten Sinne des Wortes der "richtige Riecher" mehrerer Hinweisgeber bedeutete den Beginn der Ermittlungen und führte letztlich zu den Festnahmen und zur Beschlagnahme des Rauschgifts, sowie von hochwertigem Anbauequipment und diversen Handys.
Die intensiven und umfangreichen Ermittlungen hatten bereits im Juni 2022 begonnen und erhärteten schließlich den Verdacht des illegalen Betreibens einer Indoorplantage.
In enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft wurden am Freitagabend (04. November) Durchsuchungsbeschlüsse vollstreckt und die Festnahmen durchgeführt.
Bei den Festgenommenen handelt es sich um einen 56 Jahre alten Mann mit Wohnsitz in den Niederlanden und um einen 33 Jahre alten Mann ohne festen Wohnsitz in Deutschland. Die Personalien des Jüngeren stehen noch nicht fest. Die beiden Festgenommenen machten von ihrem Recht zu Schweigen Gebrauch. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft erfolgte noch am Samstag, 05. November, die Vorführung beim Amtsgericht Marburg. Die Männer befinden sich seitdem in Untersuchungshaft.
Die Indoorplantage wurde in einem durchaus eher als baufällig zu bezeichnenden Haus mit inklusive Keller und Dachboden drei nutzbaren Etagen betrieben. Ein relativ sicherer Zugang ins Haus war erst möglich, nachdem der Notfallmanager eines Energieversorgers das Haus von der Versorgung trennte und damit die umfangreiche und hoch bedenkliche Verkabelung der Plantage stromlos schaltete.
Danach fanden die Ermittler in teils nur durch errichtete Schleusen oder abgedeckte Löcher betretbaren Räumen die in verschiedenen Blüteständen stehenden 1005 Cannabisplanzen und das zur Zucht notwendige Equipment im Wert von voraussichtlich mehreren zehntausend Euro.
Ausgehend von einem durchschnittlichen Ernteertrag von 25 Gramm pro Pflanze, hieße das hier gut 25 Kilogramm pro Ernte. Bei einem gegenwärtigen Straßenverkaufswert von rund 10 Euro pro Gramm läge der zu erzielende Umsatz dann bei rund 250.000 Euro pro Anbauzyklus. Bis zu drei Ernten im Jahr sind dabei theoretisch möglich.
Aufgrund der Größe und Unübersichtlichkeit des Hauses und der Menge der zu transportierenden Gegenstände war die sofortige Bergung nicht durchführbar und erfolgte mit mehreren Fuhren ab Montag, 07. November. Bis zur endgültigen Räumung des Hauses erfolgte eine Bewachung des Anwesens.
Die Ermittlungen, insbesondere hinsichtlich weiterer Beteiligter und möglicher Abnehmer, dauern an.
Über diese Informationen hinausgehende Auskünfte erfolgen ausschließlich über die Pressestelle bei der Staatsanwaltschaft Marburg, Tel. 06421 290 218.
Kathrin Ortmüller, Staatsanwältin und st. Pressesprecherin
Martin Ahlich, Pressesprecher der Polizei
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