Bundespolizeidirektion München: Auf der Flucht vor der Einberufung / Bundespolizei fasst mutmaßliches Schleuser-Duo
Die Bundespolizei hat am Dienstag (3.Januar) auf der B2 zwei mutmaßliche Schleuser festgenommen. Offenkundig hatten sie sechs russische Staatsangehörige mit einem Pkw illegal über die Grenze befördert. Drei der russischen Mitfahrer gaben an, vor der drohenden Einziehung zum Militär zu fliehen.
Die Bundespolizisten stoppten auf der Bundesstraße nahe Oberau einen Kleinbus. Darin befanden sich insgesamt acht Personen. Der russische Fahrer und sein deutscher Beifahrer konnten sich ordnungsgemäß ausweisen. Beide sind in Deutschland gemeldet und wohnhaft. Sie gaben an, die sechs Mitreisenden zufällig in Italien getroffen zu haben. Gegen einen "kleinen Obolus" von 20 Euro pro Person hätten sie ihre Zufallsbekanntschaft nach Deutschland mitgenommen. Keiner der sechs verfügte über die erforderlichen Einreisepapiere. Alle acht Personen wurden zur Garmisch-Partenkirchner Dienststelle mitgenommen. Bei einer eingehenden Befragung stellte sich heraus, dass es um weit mehr als den "kleinen Obolus" ging. Der Schleuserlohn dürfte demnach um ein vielfaches höher gewesen sein. Die Ermittlungen hierzu dauern noch an.
Die drei jungen Männer im Alter von 22, 26 und 29 Jahren gaben an, dass sie angesichts der bevorstehenden Einberufung zum russischen Militär die Flucht angetreten hätten. Die 22-jährige Mutter sucht zusammen mit ihrer vierjährigen Tochter und ihrem dreijährigen Sohn ihren bereits in Deutschland untergekommenen Mann, der auch der Vater der Kinder ist. Alle sechs Personen wurden an eine Aufnahmestelle für Flüchtlinge weitergeleitet. Ihre mutmaßlichen Schleuser konnten nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen die Heimreise antreten. Sie werden voraussichtlich schon bald mit einem Strafverfahren wegen Einschleusens von Ausländern rechnen müssen.
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