Bundespolizeidirektion München: Mutmaßlicher Schleuser auf B2 festgenommen / Bundespolizei stoppt überbesetzten Pkw – Kinder ungesichert im Auto
Die Bundespolizei hat in der Nacht von Freitag auf Samstag (6./7. Januar) auf der B2 einen mit insgesamt neun Personen besetzten Pkw gestoppt. Mangels ausreichender Sitzplätze mussten zwei Kinder ungesichert auf anderen Personen sitzen oder liegen. Der italienische Fahrer wurde festgenommen. Gegen ihn wird wegen Einschleusens von Ausländern ermittelt. Er befindet sich mittlerweile auf richterliche Anordnung hin in Untersuchungshaft.
Bundespolizisten beendeten die Fahrt des überbesetzten Autos auf der Bundesstraße nahe Mittenwald. Während der Fahrzeugführer, ein aus Mailand stammender Mann, einen italienischen Personalausweis mitführte, hatten die sechs Erwachsenen und die zwei Kinder keine Papiere dabei, die für die Einreise in die Bundesrepublik erforderlich gewesen wären. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich um syrische Staatsangehörige. Da der Wagen lediglich über sieben Sitzplätze verfügte, mussten die beiden Vierjährigen die Fahrt jeweils auf dem Schoß eines Erwachsenen zubringen. Eine Sicherung durch Kindersitze oder Gurte war nicht möglich. Die Syrer nannten verschiedene Zielorte, die sie in Deutschland erreichen wollten, unter anderem Hannover, Zwickau oder Magdeburg. Sie schilderten, dass eine Schleuserorganisation mehrere tausend Dollar pro Person kassiert hätte. Die Etappe über das Mittelmeer mussten sie von Libyen aus in einem Boot zurücklegen.
Der Italiener, der am Steuer des überfüllten Autos saß, erklärte, dass er seine syrischen Begleiter lediglich aus Gefälligkeit mitgenommen hätte. Die Beamten gehen jedoch nach aktuellem Stand der Ermittlungen von einer organisierten Schleusung aus. Der Festgenommene wurde getrennt von seinen syrischen Mitfahrern zur Dienststelle der Bundespolizei nach Garmisch-Partenkirchen gebracht und anschließend in München beim Ermittlungsrichter vorgeführt. Dieser ordnete die Untersuchungshaft des 34-Jährigen an. Der mutmaßliche Schleuser wurde am Samstag in München-Stadelheim ins Gefängnis eingeliefert.
Drei der offenkundig geschleusten Frauen, 21, 25 und 29 Jahre alt, mussten nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen das Land wieder verlassen. Sie wurden zurückgewiesen und der österreichischen Polizei überstellt. Wie sich herausstellte, waren sie bereits in Italien registriert worden. Die beiden Minderjährigen und ihre 28-jährige Mutter, sowie zwei Männer im Alter von 25 und 33 Jahren konnten einer Aufnahmestelle für Flüchtlinge zugeleitet werden.
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