Tötungsdelikt in Gunzenhausen – 23-Jähriger starb an Überdosis
Wie mit Meldungen 1562 und 5 berichtet, wurde am 31.12.2022 ein Mann in Gunzenhausen mit einem Messer schwer verletzt und ein weiterer 23-Jähriger leblos im Bereich des Bahnhofs aufgefunden. Nach intensiven Ermittlungen der Ansbacher Kriminalpolizei konnten nun die Hintergründe der Geschehnisse geklärt werden.
Am frühen Morgen des 31.12.2022 verletzte ein zunächst Unbekannter einen 23-Jährigen Mann am Hafnermarkt in Gunzenhausen. Gegen 08:30 Uhr fanden Mitarbeiter der Deutschen Bahn einen weiteren 23-Jährigen leblos im Bereich des Bahnhofs auf.
Die Ansbacher Kriminalpolizei bildete daraufhin die Sonderkommission "Gleis" um die Hintergründe des Geschehens in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Ansbach zu ermitteln.
In diesem Zusammenhang erfolgten umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen, zahlreiche Befragungen und Vernehmungen, Anwohnerbefragungen und Zeugenaufrufe. Zudem wurde die Obduktion des Verstorbenen sowie ein chemisch-toxikologisches Gutachten in Auftrag gegeben.
Aufgrund der umfangreichen Ermittlungen konnte nun, unter Einbeziehung der Zeugenaussagen, der Auswertung der gesicherten Spuren sowie der Ergebnisse der Obduktion und des chemisch-toxikologischen Gutachtens, das Geschehen nachvollzogen werden. Insbesondere steht nun fest, dass der 23-jährige Mann an einer Überdosis Kokain verstarb.
Zudem ergaben die Ermittlungen, dass der später Verstorbene in der Nacht zum 31.12.2022 Medikamente, Alkohol und Kokain konsumierte. In der Folge befand er sich zunehmend in einem psychischen Ausnahmezustand, griff am Hafnermarkt mehrere Freunde zunächst körperlich an und verletzte gegen 06:00 Uhr den 23-Jährigen, welcher ebenfalls ein Freund des Verstorbenen war, mit einem Messer.
Danach flüchtete der Mann zum Bahnhof und konsumierte dort weiterhin Kokain, vermutlich bewusst in einer tödlichen Konzentration. Außerdem fügte sich der 23-Jährige selbst eine Vielzahl von, nicht todesursächlichen, Verletzungen mit seinem Messer zu und legte sich daraufhin mit dem Kopf auf die Gleise, wo er letztendlich verstarb. Das Tatmesser wurde in der Hand des Verstorbenen aufgefunden. An dem Messer konnten ausschließlich Spuren des 23-jährigen Verstorbenen festgestellt werden.
Hinweise, welche auf ein Tötungsdelikt oder auf das körperliche Einwirken unbekannter Dritter schließen lassen würden, ergaben sich nicht. Die Ermittlungen der Sonderkommission "Gleis" sind hiermit beendet.
Erstellt durch: Michael Petzold / bl
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