Mutmaßliche Betrüger mit Schockanrufen erfolgreich – Die Polizei bittet um Hinweise

Am Freitag (27.01.) hatten unbekannte Tatverdächtige Erfolg mit Betrugsmaschen am Telefon. Gegen 11 Uhr erhielt zunächst ein lebensälterer Kaarster einen Anruf seines vermeintlichen Sohnes, der angeblich in einem Krankenhaus auf der Intensivstation liege und dringend Geld für ein Corona-Medikament benötige. Seiner Frau ginge es ebenso, daher könne der Senior sie auch nicht anrufen. Der lebensältere Mann war in Sorge und zeigte sich bereit, eine hohe Bargeldsumme in einem Briefumschlag an einen Kurierfahrer zu übergeben, um das Medikament bezahlen zu können. Die Übergabemodalitäten wurden genau geklärt und der Kaarster übergab so gegen 11:45 Uhr an der Roseggerstraße den Umschlag an einen etwa 40 bis 50 Jahre alten Mann, der circa 160 bis 170 Zentimeter groß und mit einer schwarzen Kapuzenjacke bekleidet gewesen sein soll. Die Kapuze hatte er dabei tief ins Gesicht gezogen. Anschließend jedoch rief der Senior seine Schwiegertochter an und entgegen der Aussage seines "Sohnes" war sie sehr wohl telefonisch erreichbar - zu Hause und nicht im Krankenhaus. Der Senior erstattete Anzeige. Ähnliches Pech hatte gleichentags ein Paar aus Grevenbroich. Sie wurden gegen 15:30 Uhr von ihrer angeblichen Tochter kontaktiert, die am Telefon schluchzend um Hilfe bat. Anschließend verkündete ein "Staatsanwalt" dem geschockten Ehepaar, dass die Tochter einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem jemand ums Leben gekommen sei. Nun sei sie in Untersuchungshaft und habe obendrein Corona. Um ihr eine Freilassung zu ermöglichen, müsse eine hohe Bargeldsumme hinterlegt werden. Die Anrufer sorgten dafür, dass das Gespräch die ganze Zeit fortgeführt wurde, während die beiden zu ihrer Bank fuhren, um dort das nötige Geld zu holen. Die Summe sollte anschließend beim Amtsgericht Neuss übergeben werden. Da dieses aber schon geschlossen hatte, sollte die Übergabe an der Sternstraße stattfinden. Das Paar war skeptisch und wollte schon zur Polizei, um sich nach der Richtigkeit zu erkundigen, wurde jedoch von dem Anrufer überzeugt, direkt zur Sternstraße zu fahren. Dort nahm ein Unbekannter das Geld entgegen. Er soll etwa 175 bis 180 Zentimeter groß und von schmaler Statur gewesen sein. Das Alter des als "dunkelhäutig" beschriebenen Mannes wurde auf 25 geschätzt. Zudem soll er eine schwarze Jacke, Jeans und einen Mund-Nasenschutz getragen haben. Dann jedoch erfuhren die Grevenbroicher, dass das Geld nicht ausreiche. Es müsse eine weitere Summe übergeben werden, dazu sollten die beiden nach Krefeld fahren. Dort übergaben sie gegen 18:45 Uhr an der Uerdinger Straße dann ein zweites Mal Bargeld an einen Unbekannten. Dieser war von kräftiger Statur und etwa 180 bis 185 Zentimeter groß. Während der ganzen Zeit wurde den beiden ein immenser Zeitdruck suggeriert, sodass sie den Sachverhalt nicht hinterfragten. Als sie auf dem Weg nach Düsseldorf waren, um die Tochter abzuholen, rief diese an - und der Betrug flog auf. Sie erstatteten Anzeige. Das Kriminalkommissariat 12 hat die Ermittlungen aufgenommen. Wer Hinweise geben kann, wird gebeten, sich unter der Nummer 02131 300-0 mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Betrugsversuche dieser Art kommen leider immer wieder vor. Mit dramatischen Geschichten werden die Opfer unter Druck gesetzt. Zudem werden sie durch angebliche Zeitnot und die damit einhergehende Eile beschäftigt oder gleich ganz durchgehend im Gespräch gehalten, damit sie gar nicht dazu kommen, darüber nachzudenken - denn dann würden ihnen die Ungereimtheiten vielleicht doch auffallen. Der beste Schutz gegen die Tricks der Betrüger ist also, ihre Maschen zu kennen. Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl - ein gesundes Misstrauen ist hilfreich. Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor, legen Sie auf! Wenn Sie sich unsicher sind, rufen Sie die Polizei selbst an unter der 02131 300-0. Und im Notfall gilt nach wie vor: Wählen Sie die 110! Weitere Informationen finden Sie auch im Internet: https://rhein-kreis-neuss.polizei.nrw/node/37640/ Rückfragen von Pressevertretern bitte an: Der Landrat des Rhein-Kreises Neuss als Kreispolizeibehörde -Pressestelle- Jülicher Landstraße 178 41464 Neuss Telefon: 02131/300-14000 02131/300-14011 02131/300-14013 02131/300-14014 Telefax: 02131/300-14009 Mail: pressestelle.neuss@polizei.nrw.de Web: