Cold Case: Ungeklärte „Taximordfälle“ aus 1988/1989 – Fahndungsaufruf am 01. März 2023 bei „Aktenzeichen XY“
Ein weiterer Medieninhalt
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Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Gießen und des Polizeipräsidiums Mittelhessen
Wetteraukreis: In zwei bislang ungeklärten Mordfällen aus den Jahren 1988/89 suchen die Staatsanwaltschaft Gießen und die Beamten der Regionalen Kriminalinspektion Friedberg auch weiterhin nach Zeugen und Hinweisen auf den oder die Täter. Vor diesem Hintergrund werden die beide Fälle am 01. März 2023 in der ZDF Fernsehsendung "Aktenzeichen XY" noch einmal ausführlich dargestellt.
Am 30.10.1988 wurde der Taxifahrer Horst Krug (61 J.) in Ausübung seiner Tätigkeit im Bereich des Parkplatzes des "Usa-Wellenbades" in Bad Nauheim mit insgesamt 34 Messerstichen getötet. Bei der Tat entwendete der Täter eine Geldbörse mit den Einnahmen mehrerer Tage sowie mit hoher Wahrscheinlichkeit eine kleine Schusswaffe, Modell "Frommer Baby".
In der Nacht vom 05. auf den 06.12.1988 kam es in Niddatal-Assenheim offenbar zu einer Schussabgabe auf die Schaufensterscheibe einer Apotheke. Im Rahmen der polizeilichen Tatortaufnahme konnte ein Projektil gesichert werden, welches später von Seiten des Schusswaffenerkennungsdienstes des Hessischen Landeskriminalamts einer Pistole der Marke "Frommer Baby" zugeordnet werden konnte.
Eben jene Waffe wurde Mitte 1989 bei einem Tötungsdelikt auf eine damals 48 Jahre alte Frau namens Christel Rink aus Reichelsheim verwendet. Besagte Taxifahrerin wurde am 16.05.1989 auf einem Feldweg in der Gemarkung Florstadt durch eine bislang unbekannte Person mit 5 Schüssen aus einer Pistole der Marke "Frommer Baby" getötet. Außerdem wurde mit einem Pflasterstein auf ihren Schädel eingewirkt. Im Anschluss entwendete der Täter die Geldbörse der Geschädigten und machte sich mit dem Taxi der Verstorbenen auf den Weg in Richtung Frankfurt am Main. Das Fahrzeug stellte er in einem Industriegebiet unweit der Borsigallee ab. Persönliche Gegenstände der Getöteten sowie die Tatwaffe wurden wenige Tage nach der Tat in einem Schließfach in der Frankfurter Hauptwache aufgefunden.
Am 20.05.1989 versuchte eine männliche Person die Gegenstände bei der Schließfachaufsicht abzuholen. Nachdem der Unbekannte bemerkt hatte, dass das Aufsichtspersonal die Polizei verständigt hatte, ergriff er die Flucht. Im Anschluss wurde ein Phantombild des Abholers erstellt.
Beschreibung des bislang Unbekannten:
- zum damaligen Zeitpunkt 25 bis 30 Jahre alt
- sportlich schlanke Figur
- heller Teint
- mittelblonde, kurze Haare
- dünner, mittelblonder Oberlippenbart
- hochdeutsche Aussprache
- unifarbene Sommerhose
- weißes T-ShirtDie im Folgenden getätigten umfangreichen Untersuchungen erbrachten jedoch bislang keinen belastbaren Tatverdacht gegen eine bestimmte Person.
Bereits im Jahr 2018 nahmen die Staatsanwaltschaft Gießen und die Kriminalpolizei in Friedberg die Ermittlungen im vorliegenden "Cold Case" wieder auf. Seitdem wurden insbesondere eine Vielzahl von Zeugen vernommen und umfangreiche serologische Untersuchungen an den sichergestellten Asservaten durchgeführt. Im Zuge der Neubewertung der Fälle unter Einbindung der Operativen Fallanalyse des Hessischen Landeskriminalamts konnte zudem - unter der Annahme, dass die im Fall "Rink" genutzte Tatwaffe "Frommer Baby" höchstwahrscheinlich beim Raub zum Nachteil von Horst Krug entwendet wurde - erstmals ein Zusammenhang zwischen den beiden Mordtaten erkannt werden.
Da sämtliche bisherigen Maßnahmen bislang dennoch nicht zu einer Täteridentifizierung führten, werden die Fälle nunmehr am 01.03.2023 in der Sendung "Aktenzeichen XY" erneut detailliert durch die sachleitenden Beamten, Herrn Oberstaatsanwalt Hauburger und Frau KHK'in Weisenfeld, geschildert und um Hinweise aus der Bevölkerung gebeten.
Für Angaben, die zur Ermittlung und Ergreifung des beziehungsweise der Täter führen, wurde von Seiten der Staatsanwaltschaft Gießen eine Belohnung in Höhe von 5.000 Euro ausgesetzt. Die Zuerkennung und Verteilung der Belohnung erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges. Die Belohnung ist ausschließlich für Privatpersonen und nicht für Beamte bestimmt, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.
Für Hinweise, die in begründeten Fällen auch vertraulich behandelt werden können, hat die Polizei Friedberg eine Erreichbarkeit unter der Telefonnummer 06031/601-222 oder im Internet unter der Mail-Adresse ag-frommer.ppmh@polizei.hessen.de eingerichtet.
Abbildungen der beiden Geschädigten, des Phantombildes im Fall "Rink" sowie der Tatwaffe "Frommer Baby" sind dieser Presseerklärung beigefügt.
Weitere Auskünfte behält sich die Staatsanwaltschaft Gießen vor (Tel. 0641/934-3230, Oberstaatsanwalt Hauburger).
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Oberstaatsanwalt Thomas Hauburger
Polizeihauptkommissar Tobias Kremp
Rückfragen bitte an:
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Polizeidirektion Wetterau
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61169 Friedberg
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