+++ Oldenburger Polizei warnt vor Betrügern – Gartenarbeiten zu Wucherpreisen angeboten +++
Bei der Oldenburger Polizei sind in den vergangenen zwei Wochen mehrere Anzeigen wegen Leistungsbetrugs eingegangen. In bislang vier Fällen ermitteln die Beamten gegen eine mutmaßliche Tätergruppe aus Bremerhaven.
Die Täter hatten nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei an den Haustüren zumeist älterer Oldenburgerinnen und Oldenburger geklingelt und dort die Durchführung von Gartenarbeiten angeboten.
Im Laufe der Gespräche setzten die Täter ihre Opfer dann derartig unter Druck, dass die Geschädigten schließlich zustimmten und häufig vollkommen überteuerte Preise akzeptierten, die in bar beglichen werden sollten.
Im Fall eines Ehepaars aus dem Muttenpottsweg hatten die Betrüger am 16. Februar für 3000 Euro das Schneiden mehrerer Büsche und das Vertikutieren des Rasens angeboten. Weit vor der Fertigstellung der vereinbarten Leistungen forderten die Täter auf aggressive Weise die Zahlung des vollen Betrags. Der 85-jährige Geschädigte konnte zunächst lediglich eine "Anzahlung" von 1000 Euro leisten. Daraufhin habe einer der Täter angeboten, den Geschädigten zu dessen Bank zu fahren. Zu einer erneuten Auszahlung sei es in diesem Fall jedoch nicht gekommen. Der 85-Jährige witterte den Betrug und erstattete Anzeige.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich am 25. Februar im Giesenweg. Einer 62-jährigen Oldenburgerin wurde an ihrer Haustür der Rückschnitt eines Baumes sowie einer Hecke angeboten. Die Frau zahlte den Männern 1100 Euro in Bar, bemerkte jedoch kurz darauf, dass die Arbeiten vollkommen unprofessionell und fehlerhaft durchgeführt worden waren.
Noch am selben Tag suchten die Betrüger eine Adresse am Brachvogelweg auf und boten einer 82-jährigen Frau für 11.000 Euro den Schnitt zweier Bäume, das Fällen und Entsorgen eines weiteren Baumes sowie das Schneiden einer Hecke an. Die Täter boten der 82-Jährigen jedoch im Laufe des Gesprächs an, die Arbeiten zu einem "Sonderpreis" von 5000 Euro durchzuführen.
Schließlich habe sich ein Nachbar der Oldenburgerin eingeschaltet, dem aufgefallen war, dass die Gartenarbeiten unfachmännisch und immer noch überteuert vollzogen worden waren. Der Nachbar wandte sich an die Polizei und erstattete Anzeige.
Auch aus der Oppelner Straße wurde ein ähnlich gelagerter Betrug gemeldet: Ein 87-jähriger Oldenburger zahlte eine Anzahlung von 1000 Euro für zuvor vereinbarte Garten- und Pflasterarbeiten. Als die Täter mit dem Geschädigten zu dessen Bankfiliale fahren wollten, damit er den Restbetrag abheben könne, forderte der 87-Jährige als Nachweis eine offizielle Rechnung, die ihm die Täter jedoch nicht aushändigten. Zu einer weiteren Zahlung kam es nicht.
Im Rahmen der Ermittlungen gerieten mehrere Männer aus Bremerhaven in den Fokus der Fahnder. Die Beamten stellten fest, dass die mutmaßlichen Täter über keine Genehmigungen für entsprechendes Gewerbe verfügen. Es wird unter anderem wegen Leistungsbetrugs und Wucher ermittelt.
Zeugen und weitere Geschädigte werden gebeten, sich mit der Polizei in Verbindung zu setzen: Telefon 0441/790-4115.
Tipps der Polizei zum Schutz gegen Betrüger:
Schließen Sie an der Haustür keine Geschäfte ab und lassen Sie Dienstleistungen nur von Handwerkern ausführen, die Sie selbst beauftragt haben. Lassen Sie sich im Zweifel einen Ausweis oder Gewerbeschein zeigen, ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder wenden Sie sich an die Polizei.
Das Anbieten von spontanen Handwerkerleistungen (insbesondere Garten-, Dach- und Pflasterarbeiten) ist eine bekannte Betrugsmasche. Geschädigte sollten sich darüber im klaren sein, dass sofort angefangene Arbeiten nur als Täuschung dienen und in den meisten Fällen nicht beendet werden. Sie als Auftraggeber jedoch werden um die Zahlung der bereits geleisteten Reparaturen gebeten.
Rückfragen bitte an:
Polizeiinspektion Oldenburg-Stadt / Ammerland
Pressestelle
Telefon: 0441 790 4004
E-Mail: pressestelle@pi-ol.polizei.niedersachsen.de